Während die sommerliche und trockene Wetterlage der letzten Wochen die Abreife von Getreide und Raps beschleunigte und für eine reibungslose Ernte sorgte, litten Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben unter der anhaltenden Hitze und Trockenheit. Einige Maisbestände sind außerdem in den von Hagelschlägen betroffenen Gebieten bis hin zum Totalausfall zerstört worden, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) erklärt.
Die übermäßige Nässe im Frühjahr hatte die Pflanzen in ihrer Entwicklung bereits weit zurückgeworfen. Doch wegen der fehlenden Wasserversorgung konnte die an sich sehr robuste Pflanze den Rückstand bislang nicht mehr wettmachen. Stattdessen rollen die Maispflanzen ihre Blätter ein, um die Angriffsfläche für die Sonne zu verringern. "Im Moment fehlt den Pflanzen ein Meter an Höhe", sagt der Getreideexperte des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) Matthias Kick.
- EU-Maisernte so groß wie noch nie? (31. Juli) ...
Frühjahrsnässe schädigte Wurzelsystem
Auch in Österreich ist der Mais, der in den letzten Jahren immer gute Ergebnisse geliefert hatte, nach Angaben des Verwaltungsratsvorsitzenden der Agrarmarkt Austria (AMA), Franz Stefan Hautzinger, aufgrund der seit Wochen andauernden Hitze in den wichtigen Anbaugebieten buchstäblich auf den Feldern vertrocknet. Hinzu komme, dass die Wurzelentwicklung beim Mais - bedingt durch feuchte Bodenverhältnisse - alles andere als optimal gewesen sei. Ein tiefgehendes Wurzelsystems sei nicht ausgebildet worden, so dass es durch die Trockenheit zu einer raschen Abreife der Maisbestände gekommen sei. Die AMA rechnet nach dem aktuellen Stand bei Mais mit Ernteeinbußen von rund 20 Prozent (%). Für detaillierte Zahlen sei es noch zu früh, denn in einzelnen Gebieten könnten Niederschläge noch helfen. In der jetzigen Situation blicken die Landwirte allerdings mit großer Sorge auf die Maisfelder, da jeder Sonnentag den Ertrag schmelzen lässt. Hatten im Juni regional Hochwasserschäden für Ausfälle gesorgt, so stellt die lange Trockenperiode eine noch viel größere Gefahr für die Maisbestände dar.
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