Seit einigen Jahren nehmen Wurzelunkräuter in Maisbeständen stark zu, beispielsweise Disteln, Winde und Ampfer.
Das liegt unter anderem am mangelnden Bekämpfungserfolg der Herbizide im Mais, so die Beobachtung der Pflanzenbauberater am Dienstleistungszentrum ländlicher Raum (DLR) in der Eifel.
Zuerst die anderen Unkräuter bekämpfen
Um diese Unkräuter sicher zu bekämpfen, ist die richtige Strategie entscheidend. Zum einen werden sie selten mit nur einer Maßnahme dauerhaft erfasst. „Das Problem muss konsequent in der Fruchtfolge mehrfach hintereinander angegangen werden“, empfehlen die DLR-Experten.
„Im Mais sind ausreichend wirksame Produkte verfügbar. Meist wird jedoch der falsche Zeitpunkt zur Bekämpfung gewählt.“ Gilt es im Mais Winde und Distel zu bekämpfen, sollten Sie die normale Verunkrautung möglichst früh ausschalten. So können sich die Wurzelunkräuter ungestört entwickeln.
Wurzelunkräuter müssen eine Mindestgröße erreichen
Um sie sicher zu bekämpfen, müssen sie – und das ist anders als bei anderen Unkräutern – eine Mindestgröße haben. Nur so können sie genügend Wirkstoff aufnehmen.
- Distel: mindestens 10 bis 15 cm,
- Winde: mindestens 20 bis 25 cm.
Wuchsstoffe wirken gut, aber Abstand halten!
Winde und Distel lassen sich dann mit den wuchsstoffhaltigen Produkten Arrat + Dash oder Mais Banvel recht gut bekämpfen. Meist ist aber eine zweite Behandlung nötig.
Achtung, bei Wuchsstoffen ist unbedingt Abstand zu Nachbarkulturen zu halten. Es drohen Schäden. Randdüsen oder eine bis zwei ausgeschaltete äußere Düsen sind zwingend nötig. Nicht bei Wind behandeln!
Auch Effigo ist im Mais zugelassen und wirkt sehr gut gegen Distel. Es ist darüberhinaus sehr verträglich.
Bei Mais Banvel und Arrat sollten die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht unter 15 Grad liegen.
Ampfer muss vor allem im Getreide bekämpft werden
Weniger einfach ist die Ampferbekämpfung. Er lässt sich in Mais nicht wirklich bekämpfen, aber immerhin niederhalten. Dazu eignen sich vor allem Elumis mit Peak oder Maister Power.
Harmony ist in Mais zugelassen, aber schlechter verträglich. Daher das Fazit der Eifler Pflanzenbauberater: Ampfer muss im Getreide bekämpft werden, darf sich aber im Mais nicht erholen.
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