Der Maiszünsler liebt Wärme. Er zählt zu den wirtschaftlich bedeutendsten Schädlingen im Mais. In den vergangenen Jahren hat sich der Falter immer weiter ausgebreitet. Der Zeitpunkt des ersten Anflugs ist weitgehend witterungsabhängig.
Gefahr droht, sobald 300° Temperatursumme überschritten sind. 10 bis 14 Tage nach der Eiablage schlüpfen die Raupen. Sie nagen an den Blättern und bohren sich anschließend in die Stängel der Maispflanzen. Mit zunehmendem Fraß quillt aus den Bohrlöchern Kot und Bohrmehl. Später knicken die Pflanzen um.
Vor allem in Baden-Württemberg breiten sich neben der sogenannten univoltinen Rasse auch bivoltine Zünslerrassen aus, die nicht nur eine, sondern zwei Generationen pro Jahr hervorbringen. Dementsprechend müssen sie eventuell mehrmals bekämpft werden, so das Deutsche Maiskomitee.
Chemisch, biologisch, mechanisch bekämpfen
Die Ursachen für die Ausbreitung des Zünslers sind vielfältig: Günstige Witterung, mehr Anbau, kein ausreichend tiefer Schnitt bei der Maisernte, zu wenig mechanisches Zerkleinern der Stoppeln mit tiefgehender Bodenbearbeitung in Befallsregionen. Das verschärft das Problem zum Teil noch.
Chemisches Bekämpfen ist mit Insektiziden möglich. Einige Mittel lassen sich bereits zur Eiablage einsetzen. Später im Lebenszyklus des Maiszünslers wird der Insektizideinsatz mit klassischen Feldspritzen schwieriger, weil der Mais dann zu groß ist. Dann sind Stelzenschlepper nötig.
Mechanische Verfahren sind weitgehend vorbeugender Natur. Durch Häckseln der Stoppeln und intensives zerkleinerndes Bearbeiten nach der Ernte wird der Lebenszyklus des Maiszünslers im Winter nachhaltig gestört.
Biologische Gegenwehr aus der Luft nimmt zu. Mit ferngesteuerten Fluggeräten werden Trichogramma-Schlupfwespen in kleinen Kugeln über den Maisfeldern ausgebracht. Die natürlichen Gegenspieler des Zünslers lassen sich auch per Hand im Feld verteilen.
Rund 2.200 Schlupfwespen: 100 Kugeln pro Hektar
Die auf den Zünsler spezialisierten Schlupfwespen werden großflächig ausgebracht. Alle zehn Meter verlässt eine Kugel den Abwurftrichter vom Multikopter. Darin finden sich rund 2.200 Schlupfwespen, Das sind 100 Kugeln pro Hektar.
Die winzig kleinen Wespen sind natürliche Gegenspieler des Zünslers. Sie parasitieren die Eier des Schädlings, so dass sich aus dem Wirtsei keine neue Zünslerlarve, sondern ein neuer Nützling entwickelt.
Diese Methode kommt im Süden und Westen längst zum Einsatz. Jetzt wird sie auch auf Praxisflächen in Sachsen-Anhalt getestet. Die dortige Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau hat dieses Jahr einen Versuch mit Multikoptern gestartet. Damit erhofft sich der amtliche Pflanzenschutzdienst neue Erkenntnisse über optimale Ausbringtermine und zum Wirkungserfolg.