Blattläuse sind bekannte Schädlinge im Ackerbau, die mitunter von Ameisen vor ihren natürlichen Fraßfeinden wie dem Marienkäfer beschützt werden. Agrarheute ist dieser kuriosen Symbiose auf den Grund gegangen und hat sich auf der Homepage der GfÖ (Gesellschaft für Ökologie) und www.blattlaus.de informiert – und ist dabei auf eine weitere Kuriosität gestoßen: Ameisen beschützten Blattläuse nicht nur, sie melken sie auch.
Honigtau als Ausscheidungsprodukt
Blattläuse befallen Pflanzen primär, um sich vom kohlenhydratreichen Pflanzensaft der Leitbündel zu ernähren. Da dieser Saft nur wenig Protein enthält, müssen die kleinen Insekten große Mengen des Pflanzensafts zu sich nehmen, um ihren Proteinbedarf zu decken. Die überschüssigen Mengen scheidet die Blattlaus wieder aus. Honigtau entsteht, ein süßes Ausscheidungsprodukt, das man am Blattlaus-Hinterteil sowie auf den Blättern befallener Pflanzen finden kann.
Blattläuse werden 'gemolken'
Noch immer reich an Zucker, zieht dieser Honigtau andere Insekten wie die Ameise an. Sie nehmen den Honigtau auf den Blättern zu sich oder saugen ihn direkt vom Hinterteil der Blattläuse. In diesem Zusammenhang spricht man vom "Melken" der Blattlaus. Im Gegenzug schützt die Ameise die Blattlaus vor natürlichen Feinden wie dem Marienkäfer. So können sich die Blattläuse besser vermehren und die Ameisen weiterhin vom leckeren Honigtau ernähren.
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