Neonicotinoide werden häufig als Beize für Saatgut verwendet. Die Pflanze nimmt den Wirkstoff auf und verteilt ihn in ihrem Gewebe. Somit sind alle Pflanzenteile gegen Insektenfraß geschützt. Untersuchungen haben allerdings ergeben, dass von der Beize lediglich fünf Prozent in die Pflanze wandern.
Ein Prozent wird vom Wind verdriftet, berichtet Pflanzenschutz.de. Die restlichen 94 % gelangen in den Boden und in Oberflächengewässer. Untersuchungen zeigten, dass sie sich dort bis zu 1.000 Tagen halten können, ehe sie abgebaut werden.
Synthetisch hergestellte Neonicotinoide werden seit den Neunziger Jahren im Gartenbau und in der Landwirtschaft verwendet. Sie wirken auf das zentrale Nervensystem von Insekten und deren Larven, indem sie an einen bestimmten Rezeptor binden. Bei Säugetieren und Vögeln binden Neonicotinoide wesentlich weniger stark an die vergleichbaren Rezeptoren, sodass sie für Wirbeltiere lange Zeit als weitgehend ungefährlich galten.
Neonicotinoide werden deshalb als selektiv wirkende Gifte bezeichnet. Nachdem es 2008 im Oberrheingraben durch ein Neonicotinoid zu einem massiven Bienensterben gekommen war, wurden in Deutschland das Beizen von Maissaatgut mit verschiedenen gebräuchlichen Neonicotinoiden verboten.
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