Die Wirtschaftsdüngermenge hat sich laut dem 4. Nährstoffbericht des Niedersächsischen Agrarministeriums in Bezug auf den Vorjahresbericht 2014/15 geringfügig verändert. Der Gesamt Dung- und Gärrestanfall beträgt 58,65 Millionen (Mio.) Tonnen statt 59,61 Mio. Tonnen.
Beim Stickstoff hat sich der Düngesaldo im Vergleich zum Vorjahresbericht auf 70.4123 Tonnen Stickstoff (entspricht 27 kg je Hektar) leicht reduziert und ist somit auf das Niveau der Jahre 2012-2014 zurückgegangen.
Überschuss bei Stickstoff
Die Stickstoff-Obergrenze von 170 kg je Hektar wird nach den gültigen Vorschriften der Düngeverordnung auch in den besonders viehstarken Landkreisen bei durchschnittlicher Betrachtung eingehalten.
Nach den zukünftigen Vorschriften der geplanten Düngeverordnung jedoch, wonach neben tierischem Dung auch pflanzliche Gärreste bei dieser Obergrenze mit angerechnet werden müssen, wird eine Überschreitung der 170 kg Stickstoff-Grenze in fünf Landkreisen erwartet.
In sieben Landkreisen bewegt sich das Stickstoffaufkommen aus Wirtschaftsdünger einschließlich Gärresten zwischen 160 und 170 kg Stickstoff je Hektar und damit nur knapp unter dem Grenzwert.
Überschuss bei Phosphat
Es besteht im Berichtszeitraum 2015/16 ein landesweiter Überschuss von über 30.000 Tonnen Phosphat, der sich aus dem Vergleich der aus Wirtschaftsdünger und Mineraldünger insgesamt ausgebrachten Phosphatmenge und dem tatsächlichen Phosphatbedarf der angebauten Pflanzen ergibt.
Nach Entwurf der neuen Düngeverordnung darf im einzelnen landwirtschaftlichen Betrieb ein Phosphat-Überschuss von max. 10 kg je Hektar nicht mehr überschritten werden.
Nach den Berechnungen der Landwirtschaftskammer im Nährstoffbericht wird diese Grenze bei durchschnittlicher Betrachtung zukünftig in zwei Landkreisen überschritten. In sechs Landkreisen bewegt sich dieser Phosphatüberschuss auf einem Niveau von bis zu 10 kg Phosphat je Hektar und damit nur knapp unter dem Grenzwert.
Überregionale Verbringung muss erhöht werden
Um den Wirtschaftsdünger auch zukünftig unter Beachtung der maximal zulässigen Überschusswerte einsetzen zu können, muss die überregionale Verbringung in die Regionen Niedersachsens, in denen noch ein Düngebedarf besteht, weiter erhöht werden. Nach den bisherigen Berechnung müssten demnach zusätzlich rund 1 Mio. Tonnen Wirtschaftsdünger verbracht und auf einer Flächen von rund 90.000 Hektar gedüngt werden, die in den Überschussregionen nicht mehr zur Verfügung steht.
Einsparpotential bei Stickstoff und Phosphat
Als wesentliches Ergebnis aus diesem Nährstoffbericht ergibt sich auf Landesebene ein Einsparpotenzial aus organischen und mineralischen Düngern bei Stickstoff von rund 70.000 Tonnen pro Jahr und bei Phosphat in Höhe von ca. 30.000 Tonnen. Damit hat sich bei Stickstoff der Düngeüberschuss aus dem letzten Berichtszeitraum um 10.200 t verringert.
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