Northeim: Demo gegen KWS in Einbeck

Am Dienstag (6. Dezember) haben in Einbeck mehrere Initiativen gegen Patente auf Saatgut protestiert.
Unter den Teilnehmern der Proteste war auch die Initiative „Keine Patente auf Saatgut“. Demonstriert wurde anlässlich der Jahreshauptversammlung der KWS. Das Unternehmen habe in den letzten Jahren vermehrt Patente auf konventionell gezüchteter Pflanzen angemeldet, so die Initiative in einer Pressemitteilung.
Diese befürchtet nun, dass sich einige wenige Konzerne, wie beispielsweise KWS, den Zugang zur biologischen Vielfalt sichern wollen. Darin sehen sie eine Kontrolle des Saatguts und die traditionelle Pflanzenzucht in Gefahr.
„Patentierbar sind nur technische Erfindungen, nicht aber die genetische Vielfalt und die Eigenschaften von konventionell gezüchteten Pflanzen!“, so Dagmar Urban von der Organisation „Arche Noah“.
Initativen fordern Rückzug der Patente von KWS
Die rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Protestaktion forderten auf Bannern dazu auf, die Patente zurückzuziehen. „Die KWS sollte aus eigenem Interesse diese Patente zurückziehen“, fordert Inka Baumgart von der jungen AbL, der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft.
Das Unternehmen solle sich auf die Verantwortung für die Zukunft der Pflanzenzucht und gegenüber der Landwirtschaft besinnen.
KWS widerspricht Vorwürfen
Vertreter des Konzerns bestreiten die Vorwürfe. Hagen Dunbostel, Sprecher des KWS-Vorstands, betonte, es gehe nicht darum, den Zugang zu Saatgut zu beschränken.
Ohne Patente ginge es aber nicht, denn diese seien wichtig für den Fortschritt in der Agrar- und Ernährungswirtschaft. KWS wolle mit den kritischen Initativen im Austausch bleiben.
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