Stabile Ernten sind für die Welternährung wichtig. Auch mit Blick auf den Klimawandel, der stärkere Schwankungen zu erwarten lässt.
Samuel Knapp vom Lehrstuhl für Pflanzenernährung der TU München und Marcel van der Heijden vom schweizerischen Kompetenzzentrum für landwirtschaftliche Forschung (Agroscope) haben in einer Analyse bereits erschienener Studien untersucht, wie die jährlichen Erträge schwanken – und zwar im Vergleich zwischen Konventionell und Öko.
Erträge schwanken im Ökolandbau relativ stärker
Das Team untersuchte 165 direkte Vergleiche aus 39 Studien. Wie zu erwarten: Die Erträge im Ökolandbau sind geringer als bei herkömmlicher Bewirtschaftung. Im Mittel aller Kulturen ist ein Minus von 16 Prozent zu verzeichnen.
Bei beiden Verfahren schwanken die Erträge in ähnlicher Höhe. „Das hört sich zwar beruhigend an, hat jedoch einen Haken“, sagt Samuel Knapp.
In absoluten Mengen, also dt/ha, schwanken die Erträge zwar in ähnlicher Höhe. Bei den geringeren Erträgen im Ökolandbau wirken sich die Unterschiede aber stärker aus. „Die sogenannte relative Ertragsstabilität ist im Biolandbau somit geringer.“
Der Unterschied in der Stabilität liegt vor allem an der höheren Düngung im konventionellen Anbau. Gründüngung und ein besserer Düngezeitpunkt könnten dem Ökolandbau helfen, die Ertragsstabilität zu erhöhen.
Minimalbodenbearbeitung bringt leicht geringeren Ertrag
Wie wirkt sich reduzierte Bodenbearbeitung auf den Ertrag aus? Auch dieser Frage gingen die Forscher in dieser Studie nach. 367 paarweise Langzeitvergleichen von reduzierter und konventioneller Bodenbearbeitung haben die Wissenschaftler auf ihre Ertragsstabilität untersucht.
Das Ergebnis: Minimalbearbeitung verbessert zwar die Bodenstruktur und fördert Bodenlebewesen, führt aber mit minus 2 Prozent auch zu geringfügig geringeren Erträgen. In Bezug auf die Stabilität waren keine signifikanten Unterschiede festzustellen.