Der französische Wissenschaftler Dr. Benoit Lacombe vom nationalen Forschungszentrum (CNRS) hat eine Petition im Internet gestartet. Sie soll bewirken, dass das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) überprüft wird, die neuen Züchtungsverfahren unter das EU-Gentechnikgesetz zu stellen.
Die Petition wurde auf dem von ihm organisierten 12. Kongress der Internationalen Molekularbiologie der Pflanzen (IPMB) in Montpellier vorgestellt. Dort wurde das Urteil scharf bemängelt.
Wissenschaftliche Basis fehlt
Im Einzelnen kritisiert der Forscher, dass es keine wissenschaftliche Grundlage für die EuGH-Entscheidung gebe. So gingen von konventionellen transgenen Pflanzen keine beweisbaren Risiken für die Gesundheit von Tieren und Menschen aus.
Zudem sei das Risiko von nicht beabsichtigten Folgen des Genom-Editing nicht größer als bei älteren und weniger genauen Züchtungsmethoden. Angst jedenfalls ist ein schlechter Ratgeber.
Falsch sei auch die Feststellung des EuGH, dass Genom-Editing die Erzeugung genetisch veränderter Sorten in einem ungleich größeren Tempo und Ausmaß ermögliche als bei Einsatz herkömmlicher Methoden der Mutagenese. Laut Benoit ist es vielmehr umgekehrt.
Online-Unterstützung möglich
Nach wenigen Tagen Laufzeit hatte die Petition bereits über 2.600 Unterzeichner, inzwischen sind es über 4.680. Das Anliegen kann jeder unterstützen. Die Petition läuft unter dem Titel „Immediate Review of the ECJ Ruling on Plant Genome Editing“.
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