"Hat jemand Erfahrungen mit einem Zweischichtenpflug, wie ihn Gassner immer noch anbietet?" fragt fleckviehfan94. (Ein Symbolbild eines Pflugens von Gassner sehen Sie links) Dabei wird der Boden bis auf 15 cm gewendet und bis auf 30 cm gelockert. Der Leser interessiert sich für die Technik, da er "nicht auf wendende Bodenbearbeitung verzichten will, jedoch das Bodenleben nicht so stark gestört wird, als wenn der Boden im gesamten Bearbeitungshorizont gewendet wird".
Hirschtreiber antwortet: "Die Geschichte ist alt, aber bewährt und ich kenne etliche Öko-Kollegen, die solche Pflüge benutzen. Wichtig ist, dass der Boden tiefgründig genug ist, sonst wirst mit dem Scherbolzen wechseln nicht mehr fertig."
Zwischichtenpflug: Positiv fürs Bodenleben?
Auf den Einwurf, warum sich die Technik in der Praxis nicht durchgesetzt hat, antwortet DonAgraro: "Weil man dadurch keinerlei Erhöhung des Bodenlebens (gemessen anhand der Regenwurmzahl je qm) festgestellt hat."
fleckviehfan94 gibt daraufhin allerdings zu Bedenken: "Na gut, aber Regenwürmer stellen auch bloß einen Teil des Bodenlebens dar. Könnte mir vorstellen, dass die ganze Mikrofauna/flora sich evtl. besser entwickelt, wenn sie nicht jedes Jahr 30 cm tief vergraben wird und dann halb erstickt."
Der Zweischichtenpflug von Gassner wird in der ökologischen Landwirtschaft unter anderem zur Unkrautregulierung und zum Nährstoffmanagement genutzt.
Zweischichtenpflug: Untergrunddorne am Pflug als Alternative
Heico berichtet von seinem Betrieb: "Seit dem letzten Jahr habe ich Untergrunddorne an allen [Pflug-] Körpern. Jetzt ist die Aufgabe, dass die Pflugfurche nur noch 23 cm tief ist und die Lockerung bis 35 cm tief sein soll. Der Umgang mit dem Pflug ist durch die herausstehenden Untergrunddorne sehr umständlich. Wenn der Pflug auf festem Boden abgestellt wird, müssen die Abscherschrauben gelöst werden, damit das Schar/Dorne nach hinten gedreht werden."
Nachdem fleckviehfan94 noch einmal auf mögliche Vorteile des Zweischichtenpflugs hinweist, postet DonAgraro: "Wenn du zu feucht dran bist, gibts wahrscheinlich Schmierschichten - und wann ist man immer zu genau der richtigen Zeit am Ackern? Versuche doch einfach die Häufigkeit des Pflügens zu verringern, z.B. bei uns derzeit bei 66 Prozent. Zwischen Wintergerste und überwinternder Zwischenfrucht (danach Mais) wird nur gegrubbert."
bichibaur erzählt von einer - zum damaligen Zeitpunkt - geplanten Anschaffung der Technik, fügt aber hinzu: "Mir wurde von der Verkäuferin aber auch gesagt, dass die Zweischichtenausführung bei meinen leichten Böden in der Münchner Schotterebene nicht immer erforderlich ist."
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