Fuchsschwanz

Der Fuchsschwanz ist in Wintergetreide, Winterraps und auch im Mais als Unkraut relevant. Ertragsschäden im Bereich von 20 bis 30 Prozent (%) sind möglich. Die Schadensschwelle beträgt 5 bis 30 Pfl./m². Weil sich herbizidresistente Populationen entwickelt haben, wird die Bekämpfung immer schwieriger.
Acker-Fuchsschwanz erkennen: Der Fuchsschwanz hat schmale, korkenzieherartig gewundene Keimblätter, die Blatthäutchen sind unregelmäßig grob gezähnt, die Halmknoten sind rötlich, die Ähre ist zylindrisch und 4 bis 11 cm lang. Zur Abreife färbt er sich meist intensiv rot und die Samen können leicht von der Spindel abgestreift werden.
Windhalm

Der Windhalm schadet vor allem im Wintergetreide (Schadensschwelle 10-30 Pfl./m²). Ertragsschäden entstehen durch die Lichtkonkurrenz infolge von Überwachsens des Getreides. Das Schadenspotenzial liegt bei bis zu 30 Prozent. Es sind Fälle von Herbizidresistenz gegenüber dem Wirkstoff Isoproturon sowie verschiedenen Wirkstoffen aus der Gruppe der ALS-Hemmer bekannt.
Windhalm erkennen: Der Windhalm hat korkenzieherartig gewundene Keimblätter, die Laubblätter sind oberseits deutlich gerieft; Blatthäutchen sind sehr lang (3 bis 6 mm), tief gefranst und weiß bis grünlich weiß. Einblütige Ährchen treten in lockeren bis 30 cm großen Rispen auf. Die Grannen sind bis zu dreimal länger als Ähren. Die Pflanzen werden bis 125 cm hoch.
Rispengras

Das Rispengras wächst als einjährige krautige Pflanze und bildet kleine Horste, die mit Wuchshöhen von 5 bis maximal 30 cm. Die Halme sind niederliegend und dann mit einigen Knicken an den Halmknoten aufsteigend. Die hellgrünen bis grünen Laubblätter sind 2 bis 5 mm breit und besitzen eine kurze, charakteristisch kahnförmige Spitze.
Das weit verbreitete, klein wachsende Rispengras hat geringe Konkurrenzkraft im Getreide, aber es begünstigt das Kleinklima für Pilzinfektionen. Bei Lagergetreide kann es die Kornfeuchte erhöhen. Neben dem Einjährigen Rispengras kommt vereinzelt auch das Gemeine Rispengras im Ackerbau vor.
Rispengras-Bekämpfung: Im frühen Entwicklungsstadium ist es auch mechanisch durch Eggen und Bodenstriegeln bekämpfbar. Ansonsten hilft die direkte chemische Bekämpfung mit bodenwirksamen Breitbandherbiziden in Getreide und Blattfrüchten.
Gemeine Quecke

Die Gemeine Quecke ist ein ausdauerndes Süßgras, das auf allen Böden gedeiht und im Frühjahr bis zum Herbst keimt. Außer der generativen Vermehrung über die Samen bereitet die Ausdehnung der unterirdischen Rhizome besondere Probleme.
Neben der Konkurrenz um Platz und Wasser werden der Kulturpflanze wichtige Nährstoffe - insbesondere der Stickstoff - entzogen. Weiter scheidet die Quecke Toxine aus, die die Kulturpflanzen am Wachstum hemmen. Je nach Queckenbesatz sind so Ertragseinbußen z.B. in Getreide um 25 % möglich.
Die nachhaltigste Wirkung zur Queckenbekämpfung wird in der Regel mit glyphosathaltigen Mitteln erzielt. Andere Präparate zum Einsatz in den verschiedenen Kulturen haben meist nur unterdrückende Wirkung. Für einen ausreichenden Bekämpfungserfolg sollte die Quecke gleichmäßig ausgetrieben haben und mindestens 3 - 4 Blätter (15 bis 20 cm) aufweisen. Erst hierdurch kann ausreichend Wirkstoff in die Rhizome gelangen.
Efeublättriger Ehrenpreis

Efeublättriger Ehrenpreis ist vor allem in Wintergetreide verbreitet und zeigt hohes Stickstoffaneignungsvermögen. Während des Auflaufs und der Bestockung weist er eine starke Platzkonkurrenz auf durch seinen teppichartiger Wuchs.
Efeublättriger Ehrenpreis erkennen: Die Keimblätter sind kräftig und dick, oval mit deutlichem Mittelnerv und ausgezogener Spitze, deutlich gestielt, der Stiel ist behaart. Die Laubblätter sind herzförmig bis efeuähnlich, behaart und deutlich gestielt. Die Stängel sind kriechend, stark verzweigt und bis 30 cm lang. Die Blüten sind relativ klein, auf langen Stielen in den Blattachseln, hellblau bis lila. Der Efeublättrige Ehrenpreis ist mehrere Jahre im Boden lebensfähig.
Klettenlabkraut

Das Klettenlabkraut schadet vor allem im Getreide. Die Schadwirkung entsteht durch das hohe Stickstoffaneignungsvermögen sowie die Lichtkonkurrenz durch das Überwachsen der Getreidebestände. Hierdurch wird auch das Lagern gefördert und die Ernte behindert.
Klettenlabkraut erkennen: Die Keimblätter sind lang-oval, derb und fleischig mit einer Einbuchtung an der Spitze; die Laubblätter sind lanzettlich, rau und klebrig, zu 4 bis 8 quirlig am Stängel angeordnet; die Stängel sind vierkantig, stark verzweigt und niederliegend. Ein aufrechter Wuchs ist nur mit Stützpflanzen möglich, dann klettert das Klettenlabkraut mit Klimmhaaren.
Klettenlabkraut bekämpfen: Klettenlabkraut besitzt eine relativ hohe Widerstandsfähigkeit gegen chemische Bekämpfung, so dass sich selbst stark geschädigte Pflanzen regenerieren und zur Samenbildung gelangen können. Speziell beim Klettenlabkraut kann die Wirkung systemischer Wirkstoffe durch eine Tankmischung mit Ammonitrat-Harnstoff-Lösung (AHL) verbessert werden und so bis zu 50 % des Mittels eingespart werden. Als Jungpflanze kann Klettenlabkraut mechanisch durch Striegeln am Ende der Schoßperiode des Getreides bekämpft werden.
Bingelkraut

Bingelkraut keimt in der Regel im späten Frühjahr. Es kann von Mai bis Oktober in mehreren Wellen auflaufen. Die kleine Rübenpflanze ist aufgrund der höheren Ansprüche an Temperatur und Nährstoffverfügbarkeit dem Bingelkraut deutlich unterlegen. Da Bingelkraut während der gesamten Wachstumszeit aufläuft, ist die Gefahr der Spätverunkrautung groß.
Aufgrund der langen Keimzeit kommt Bingelkraut in allen Kulturen vor, vor allem in Wintergetreide und Winterraps. Die Bekämpfung in Getreide ist relativ problemlos, im Raps aber schwer, da beide Pflanzen zur Familie der Kreuzblütler gehören. Deshalb ist das Bingelkraut auch ein möglicher Überträger der Kohlhernie.
Bingelkraut erkennen: Keimblätter sehr klein (2-3 mm), länglich-oval, kurz gestielt, dem Boden aufliegend; Laubblätter: Primärblätter meist ganzrandig, grundständige Blätter in Rosette angeordnet, länglich, buchtig gelappt oder fiederspaltig, Stängelblätter lanzettlich, meist ganzrandig, Stängel mit Öhrchen umfassend; Blüten klein, weiß, in doldenartigen Blütenständen; Samen in umgekehrt herzförmigen Schötchen.
Acker-Hellerkraut

Die Konkurrenzleistung von Acker-Hellerkraut im Getreide ist relativ gering. Die Bekämpfung ist aus Fruchtfolgegründen wichtig, da das Acker-Hellerkraut in Raps schwer bekämpfbar ist, weil beide zur Familie der Kreuzblütler gehören. Acker-Hellerkraut hat bis zu 1000 Samen pro Pflanze. Die Lebensdauer der Samen im Boden beträgt mehr als 30 Jahre (!).
Acker-Hellerkraut erkennen: Die Keimblätter sind rund-oval, kurz gestielt und dem Boden aufliegend; Laubblätter: Primärblätter sind meist ganzrandig, breit- bis langoval und als Rosette dem Boden aufliegend. Die Folgeblätter sind länglich, flachbuchtig gekerbt und mit deutlicher Nervatur, die Stängel sind mit Öhrchen umfassend.
Acker-Stiefmütterchen

Das Acker-Stiefmütterchen gehört im Wintergetreide zu den fünf häufigsten Unkräutern. Es benötigt für eine intensive Entwicklung lichte bzw. lückige Bestände, es kann aber auch im Unterstand zur Samenausreife kommen und so zu starkem Auftreten in der Folgekultur führen. Die Schadensschwelle in Wintergetreide beträgt 5 bis 20 Pflanzen/m². Im Raps ist das Acker-Stiefmütterchen schwer bekämpfbar.
Acker-Stiefmütterchen erkennen: Die Keimblätter sind breit spatelförmig, ganzrandig mit eingekerbter Spitze und kurz gestielt; die Laubblätter sind eiförmig-länglich mit gekerbtem Rand und am Grund mit fiederspaltigen Nebenblättern; die Blüten wachsen einzeln auf langen Stielen mit fünf ungleich großen Blütenblättern und sind meist weiß-gelblich, teilweise auch rosa bis violett gefärbt.
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