Beim Insektizideinsatz gegen Rapsschädlinge steht der Schutz von Bestäubern wie Bienen, Hummeln und anderen Nützlingen obenan. Gegen den Rapsglanzkäfer sind noch drei Insektizide aus der Gruppe der Neonicotinoide zugelassen: Biscaya, Danijiri und Mospilan SG. Das als bienenungefährlich (B4) eingestufte Biscaya mit dem Wirkstoff Thiacloprid lässt sich insgesamt zweimal anwenden. Die ebenfalls als bienenungefährlich eingestuften Mittel Mospilan SG und Danjiri mit dem Wirkstoff Acetamiprid dürfen nur einmal eingesetzt werden.
Außerdem wichtig zu wissen:
- Bei etlichen Insektiziden spielt die Wirkung durch Fraß genauso wie der Kontakt eine wichtige Rolle. So müssen beispielsweise Käfer erst an einer Knospe fressen, damit die volle Wirkung des Mittels eintritt. Dadurch ergibt sich eine zeitliche Verzögerung der Wirkung.
- Bei massenhaftem und permanentem Zuflug stoßen Pflanzenschutz-Präparate an ihre Grenzen.
- Das Schadpotenzial des Rapsglanzkäfers geht ab Beginn der Blüte massiv zurück. Eine Bekämpfung ist dann nicht mehr nötig.
- Auch gegen Kohlschotenrüssler sind in weitern Teilen Deutschlands Resistenzen gegenüber Pyrethroiden nachgewiesen.
8 Tipps zum Insektizideinsatz
- Jeden unnötigen Einsatz von Insektiziden vermeiden. Deshalb Behandlungen nur nach Überschreiten der Schwellenwerte durchführen.
- Keine Additive, so genannte Formulierungshilfsstoffe, zumischen.Sie können die Wirksamkeit der Insektizide zum Teil erheblich reduzieren.
- Grundsätzlich keine Mischungen ausbringen, die nicht auf Bienenschutz überprüft sind.
- Der Ausbringungstermin muss exakt stimmen. Dabei auf regionale Empfehlungen der amtlichen Beratung achten.
- Die Wasseraufwandmenge nicht unter 300 l/ha fahren. Nur mit empfohlener Aufwandmenge und geeigneter Ausbringungstechnik arbeiten sowie auf die Windgeschwindigkeit achten.
- Nicht behandeln bei über 25 °C. In dem Fall möglichst in die frühen Morgen- oder Abendstunden ausweichen.
- Diese Strategie einhalten. Sonst ist damit zu rechnen, dass auch neue Wirkstoffe schneller verbraucht werden, als sie nachkommen.
- Zum Schutz von Bestäuberinsekten, etwa Wild- und Honigbienen, Pflanzenschutzarbeiten in Raps generell nur nach dem täglichen Bienenflug durchführen.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.