Ackerbau mit weniger Pflanzenschutz: So spart Laurenz Albrecht Mittel

Die EU will bis 2030 die Hälfte an Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden einsparen. Landwirt Albrecht fragt sich, wie das gehen soll.

Integrierter Pflanzenschutz, der sich nicht nur auf chemische Mittel verlässt, ist auf Gut Birkenmoor im bayerischen Meeder, Kreis Coburg, selbstverständlich. Laurenz Albrecht und sein Vater Martin planen viele Arbeiten am PC, darunter auch den Pflanzenschutz. Sie vertrauen darauf, dass sie die Vorgaben der EU zur Reduktion von chemischen Pflanzenschutzmitteln um etwa die Hälfte bis 2030 irgendwie meistern werden.
Pflanzenschutz um die Hälfte sparen bedeutet starke Ertragseinbußen
Ihre Arbeit nach guter fachlicher Praxis und hält Schadschwellen für Unkräuter, Ungräser, Krankheiten oder Schadinsekten ein, um Ertragsrisiken zu vermeiden. Mit dem bisherigen Pflanzenschutz werden die Ackerbauern allerdings kaum die Hälfte einsparen können, ohne Erträge einzubüßen.
Für Albrecht senior ist vor allem wichtig, dass die Offizialberatung gerade auch zum Pflanzenschutz nicht noch weiter zusammengestrichen wird. Die Berater der Industrie seien auch deswegen gefragt, weil der Staat die Personaldecke zu dünn halte.
Albrecht junior nutzt bereits Apps auf dem Smartphone, um Pflanzenschutzmittel einzusparen. Weiter betreut der Betrieb eine Wetterstation vor Ort, die wichtige Klimadaten für Anbau und Pflege liefert. Das sei eine von bayernweit 140 Stationen der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL).
Empfehlungen der Offizialberatung zum Pflanzenschutz sinnvoll nutzen
Mit den offiziellen Empfehlungen etwa zum Spritzstart, zusätzlichen Warndiensten und vor allem eigenen regelmäßige Feldkontrollen vermeidet Laurenz Albrecht unnötige Einsätze von Pflanzenschutzmitteln.
Auch mit der richtigen Sortenwahl für die Region (z.B. HETAIROS) setzt er auf digitale Hilfen und Beratungsangebote. Wenig krankheitsanfällige Sorten helfen, Pflanzenschutzmittel zu sparen. Angst vor möglichen neuen Kontrollen zur Pflanzenschutz-Reduktion haben die Ackerbauern nicht.
Allein schon durch Satelliten-Navigation und PC-gesteuertes Ein- und Ausschalten der Spritzdüsen lasse sich auf kleinen und unförmigen Flächen pauschal etwa 15 bis 20 Prozent an Pflanzenschutz sparen. Wie sich aber die von der EU geforderten 50 Prozent einsparen, ohne ordentlich Ertrag einzubüßen, das wissen die Landwirte bisher nicht.