Für kühle Standorte: 000-Sorten
- Merlin: bringt in Anbetracht ihrer frühen Abreife gute und dank hoher Kühletoleranz während der Blüte stabile Erträge. Da sie sich nicht verzweigt, sollte sie etwas stärker (65 bis 70 keimfähige Körner/m) in nicht zu weite Reihen (bis 40 cm) gesät werden. In warmen Lagen, etwa im Rheintal, fällt sie ertraglich deutlich ab.
- Gallec: Von der Abreife her vergleichbar ist die Sorte Gallec mit etwas stärkerem Wuchs und guter Jugendentwicklung sowie leicht höherem, tendenziell aber etwas schwankendem Ertrag.
- Lissabon: Wenige Tage später reift die 000-Sorte Lissabon ab, die sich langjährig bewährt hat. Sie profitiert ertraglich eher von günstigeren Verhältnissen.
- Sultana: In der Reife gleich anschließend zeigt sich Sultana: Im Ertrag ist sie etwas, im Proteingehalt sogar deutlich besser.
- Aligator kann im Ertrag sehr gut sein, neigt aber gelegentlich zur Reifeverzögerung. Amandine besticht durch schnelle Jugendentwicklung und guten Geschmack und bringt einen mittleren Ertrag.
Mittlere Wärmelagen: 00-Sorten
Sorten für Gunstlagen
- Naya und Sigalia: sind spätreifer und standfest mit gutem Ertragspotenzial
- Sinara und ES Mentor sind noch spätreifer.
- ES Mentor: zeichnet sich durch gute Standfestigkeit und überdurchschnittlichen Eiweißgehalt aus. Sie zeigt eine sehr gute Jugendentwicklung, Anpassungs- und Kompensationsfähigkeit und in warmen Regionen eine sichere Abreife. Das bringt ihr sehr hohe und stabile Korn- und Eiweißerträge. Diese Eigenschaften machen ES Mentor zur am häufigsten angebauten Empfindlichkeit gegenüber dem herbiziden Wirkstoff Metribuzin.
- Silvia PZO ist die späteste Sorte im für Deutschland geeigneten Sortiment. Sie hat eine gute Jugendentwicklung und kann im wärmsten, trockenen Gebiet ES Mentor ertraglich übertreffen. Im Eiweißgehalt fällt sie dagegen etwas ab.
Sorten für den Ökolandbau
Wasserangebot ist entscheidend
- Feuchte Standorte: Sorten mit begrenztem Wachstum, wie Sultana oder ES Mentor sind hier im Vorteil. Sie schließen die Blüte mit einem Hülsenkranz an der Spitze ab und wachsen dann nicht mehr groß weiter. Das kommt ihrer Standfestigkeit zugute und lässt sie zuverlässig abreifen, entsprechend ihrer jeweiligen Reifegruppe.
- Trockene Standorte: Dort bleiben auch weniger standfeste Sorten relativ kurz: Die Lagergefahr hält sich in Grenzen und die Bestände reifen bei passender Reifegruppe trotzdem noch im September ab. Diese Sorten können auch während der Kornfüllung noch weiterwachsen und profitieren dadurch auch noch von spätem Niederschlag. Diese Eigenschaft kann ihnen jedoch zum Verhängnis werden, und zwar dann, wenn die Pflanzen dank gutem Wärme- und Wasserangebot schon bis zur Blüte recht üppig geworden sind und weiter wachsen.
- Weitere Tipps und Informationen zum Sojaanbau in Deutschland finden Sie in unserem Dossier Soja-Spezial...
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