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Ölsaaten

Heterogene Rapsbestände: Jetzt andüngen oder einkürzen

am Freitag, 25.09.2015 - 17:30 (Jetzt kommentieren)

Die Rapsbestände gehen je nach Saattermin und Region in der Entwicklung weit auseinander. Die LWK Nordrhein-Westfalen zeigt, auf was es jetzt bei Düngung und Pflanzenschutz zu achten gilt.

Raps der in den letzten Wochen im Wachstum "gestanden" hat, durch Herbizide geschwächt oder von Schnecken stark befressen ist, kann mit schnellwirksamen, nitrathaltigen N‐Düngern aufgepäppelt werden. Hierfür eignen sich dem aktuellen Pflanzenbaurat der LWK Nordrhein-Westfalen zu Folge beispielweise 1,0 bis 1,4 dt/ha KAS oder ASS.
 
Gegenteilig gebe es auch gut entwickelte Bestände die jetzt bereits vier Laubblätter haben. Hier geht es primär darum ein Überwachsen zu verhindern und damit die Winterfestigkeit zu stärken. Besonders gefährdet seien dichte Bestände mit hohem Düngerangebot. Die beste Einkürzungsleistung werde mit 0,5 bis 0,8 l/ha Carax oder 0,3 bis 0,4 l/ha Toprex erreicht. Gleichzeitig könne die Versorgung mit Mikronährstofffen (vor allem Bor) durch die Zugabe von beispielsweise 5 kg/ha Epso Microtop + 0,5 kg/ha Solubor sichergestellt werden.

Phoma im Raps: Hohes Infektionsrisiko

Die wiederholten Niederschläge in der letzten August ‐ und der ersten Septemberhälfte haben laut LWK NRW auch günstige Entwicklungsmöglichkeiten für die Reife der Phoma Ascosporen gebracht. Im Vergleich zu anderen Jahren herrscht ein hohes Phoma‐Infektionsisiko. Besonders gefährdet seien Flächen die in Hauptwindrichtung zu Altrapsflächen liegen. Bleibt es feucht und warm, müsse in den wüchsigen Beständen im Oktober ein zweites Mal gezielt gegen Phoma behandelt werden. In weniger weit entwickelten Beständen könne ab dem 6‐Blattstadium im Oktober gezielt gegen Phoma gefahren werden.
 
 

Raps: Herbizide im Nachauflauf

Sind die Unkräuter noch klein (Kamillen < 2 cm Durchmesser) kann im Nachauflauf mit 1,25 l/ha Fuego, 1,75 l/ha Fuego Top oder 2,0 l/ha Butisan Gold gearbeitet werden. Fuego reicht für Standorte ohne Klette, Fuego Top erfasst auch Klette und Butisan Gold wirkt zudem gegen Storchschnabel. Bei starkem Storchschnabeldruck sollte nach Angaben der LWK NRW die volle Menge von 2,5 l/ha Butisan Gold zum Einsatz kommen. Ist Kamille über einen Durchmesser von 2 cm hinaus, sollte jeweils Runway mit 0,2 l/ha zugemischt werden.
 
Gegen Ausfallgetreide ist die weitere Zumischung eines günstigen Gräsermittels wie beispielsweise Targa Super mit 0,75 l/ha möglich. Gegen Wegrauke steht Fox mit 0,6 l/ha zur Verfügung. Es sollte zum Einsatz kommen, wenn die Masse der Rauken zwei Laubblätter gebildet haben. Pflanzen müssen trocken sein und zwischen der Fox-Behandlung und dem Einsatz von Gräserherbiziden oder Fungiziden muss ein Abstand von sieben Tagen eingehalten werden. Fox kann mit 0,2 l/ha Runway gemischt werden, Mischungen mit anderen Herbiziden oder Fungiziden sind laut Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen nicht möglich.

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