Bei wärmer werdenden Temperaturen gilt es jetzt im Raps, die Gelbschalen zu kontrollieren. Neben Geflecktem Kohltrieb- und Großem Rapsstängelrüssler kann auch der Rapsglanzkäfer zufliegen. Nach Empfehlung der LWK Nordrhein-Westfalen machen Behandlungen aber nur Sinn, wenn die Bekämpfungsrichtwerte überschritten werden. Für den Rapsglanzkäfer gelten folgende Richtwerte.
BBCH | schwacher Bestand | wüchsiger Bestand |
bis 55 | >4 | >8 |
>55 | >5 | >10 |
Werden die Bekämpfungsrichtwerte überschritten, ist es günstig, zum Ende einer Schönwetterperiode zu behandeln.
So können Sie den Rapsglanzkäfer bekämpfen
Gegen Rapsglanzkäfer sollte aus Resistenzgründen bzw. aufgrund großer Wirkungsverluste der Pyrethroide aus der Klasse II auf ein Pyrethroid aus der Klasse I (Trebon 30 EC) zurückgegriffen werden, empfiehlt die LLG Sachsen-Anhalt. Geht es nur um die Rüsslerbekämpfung seien die "alten" Pyrethroide, wie Karate Zeon (75 ml/ha), laut LWK NRW ausreichend. Das gilt es dabei zu beachten:
- Abstandsauflagen zum Schutz von Oberflächengewässern einhalten
- Viele Pyrethroidprodukte sind mit den Anwendungsbestimmungen NW 607 oder NW 607-1 belegt. Eine Ausbringung mit konventioneller Düsentechnik ohne Abdriftminderung ist somit für diese Mittel nicht erlaubt.
- Bei einigen Insektiziden verändert sich die Einstufung der Bienengefährlichkeit von B4 zu B2, wenn ein Fungizid zugemischt wird, z. B. bei Karate Zeon mit Folicur.
Rapsglanzkäfer: Bekämpfung ab Knospenstadium sinnvoll
Eine direkte Bekämpfung der Rapsglanzkäfer ist laut LLG Sachsen-Anhalt erst ab Knospenstadium in Erwägung zu ziehen. Wo die Bestände dieses Stadium bereits erreicht haben, sind regelmäßige Linienbonituren anzuraten.
Allein auf Grundlage der Gelbschalenfänge ließen sich für den Schädling keine Bekämpfungsentscheidungen treffen. Bei den Bonituren ist der gesamte Bestand und nicht nur einzeln herausragende Pflanzen zu berücksichtigen, die als "Leuchttürme" extrem attraktiv auf Rapsglanzkäfer wirken.
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