Seit der bundesweiten Knospenwelke im vergangenen Dürrejahr und der anhaltenden Trockenheit der letzten Wochen beobachten die Rapsanbauer mit Sorge ihre Bestände. Denn ähnlich wie im letzten Jahr gibt es Rapsschläge, die nicht so recht blühen möchten.
Die Berater des Dienstleistungszentrums ländlicher Raum (DLR) Rheinland-Pfalz aus der Eifel haben die Gründe dafür unter die Lupe genommen. Anders als im letzten Jahr ist bei näherer Betrachtung einiger Flächen ein sehr starker Schädlingsbefall aufgefallen.
Kohltriebrüssler verursacht Besenwuchs
„Teilweise rührt das aus Befall mit dem Schwarzen Kohltriebrüssler, der bereits im Herbst in die Flächen eingeflogen ist“, heißt es vom DLR. Die Pflanzen zeigen dann eine Art „Besenwuchs“ und sind in der Entwicklung zurück. Der Haupttrieb fällt hier fast komplett aus.
Es seien zwar auch Schäden zu finden, die durch den großen Rapsstängelrüssler hervorgerufen werden, stellen die Berater fest. Die Pflanzen verkrümmen sich dabei stark und platzen auf.
„Der weitaus größere Befall rührt aber wie beschrieben vom gefleckten Kohltriebrüssler.“ Neben einer mangelnden Blüte zeigen die Pflanzen beim Aufschneiden Verbräunungen im Stängelinneren.
Düngung kam oft zu spät
Kritisch sieht das DLR unter den Witterungsbedingungen des Frühjahrs die späte Düngergaben. Auch sie können ein Grund für die zaghafte Blüte sein. Wo erst Ende März mit stabilisierten Stickstoffformen, also Nitrifikations- und Ureasehemmern gedüngt wurde, kam der Stickstoff nicht zum nötigen Zeitpunkt.
Bei vielen der blühschwachen Bestände sei zudem eine schlechte Wurzelausbildung zu erkennen. „Gerade im Herbst spät aufgelaufene Bestände, die zwar im Frühjahr einen fast normalen Wuchs zeigten, sind von einer schlechten Wurzelausbildung betroffen“, beobachten die DLR-Berater.