Wir werden uns noch lange an das Rapsjahr 2018 erinnern. Es fing schon bei den oft miesen Bedingungen im Herbst an: Staunässe, vor allem im Norden, hemmte das Wurzelwachstum. Das Frühjahr kam nicht richtig in Gang und brachte spät noch einmal Kälte und Schnee. Der Raps blieb lange Zeit unten.
Im April schaltete das Wetter von Winter auf Sommer um: Den Raps hat es regelrecht aus dem Boden katapultiert. Viele Bestände waren überfordert. Bei zu schwachem Wurzelwerk, kombiniert mit Hitze, konnten die Pflanzen nicht ausreichend Wasser und vor allem Nährstoffe aufnehmen. Die Folge war ein Knospen- und Blütenabwurf.
Schädlinge taten ihr Übriges. So hatten Stängelschädlinge in den Wachstumsrissen leichtes Spiel. Der Rapsglanzkäfer schädigte die verbliebenen Knospen, die Schoten wurden oft vom Kohlschotenrüssler und nachfolgend von der Kohlschotenmücke besiedelt.
Herausforderung Erntezeitpunkt
Viele Bestände haben späte Seitentriebe geschoben und konnten mit einer zweiten Blüte noch Früchte nachlegen. Allerdings kam seit Mai in weiten Teilen Deutschlands massive Trockenheit hinzu. Die Schoten konnten sich nicht optimal füllen.
Die Kunst besteht jetzt darin, den optimalen Erntezeitpunkt zu finden. Berater empfehlen, weniger auf die wenigen, obersten Schoten am Haupttrieb zu achten, sondern die Reife der Nebentriebe abzuwarten. In jedem Fall gilt es, den eigenen Bestand genau zu beobachten.
Sortencheck über die Marktleistungen
Während die Ernte 2018 noch auf dem Halm steht, läuft die Sortenwahl für die anstehende Herbstaussaat. Welche Sorten empfehlen sich in welcher Region? Anhand der Marktleistungen der Vorjahresernte lassen sich Rückschlüsse für den eigenen Betrieb ziehen.
Die Marktleistungen können Sie auch im agrarheute-Sortenführer nachlesen, der der Ausgabe 6/2018 beilag. Ausführliche Sortenempfehlungen finden Sie in der aktuellen Ausgabe von agrarheute Pflanze+Technik 7/2018 ab Seite 12.
Hier die regionalen Marktleistungen zum PDF-Download:
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