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Rapsaussaat

Raps: Optimaler Start in den Herbst

Rapsfeld im Herbst
am Mittwoch, 29.07.2020 - 06:05 (Jetzt kommentieren)

Die Rapserträge schwächelten in den letzten Jahren. Aber es hat sich auch gezeigt: Eine gute Vorwinterentwicklung hilft, Erträge zu sichern.

Der Raps verzeichnete zuletzt sinkende Beliebtheit auf dem Acker. Die neue Düngeverordnung, Fruchtfolgekrankheiten und der Wegfall von Beizmitteln forderten ihren Tribut. Auch die Erträge waren oft nicht zufriedenstellend.

Dennoch, sein hoher Vorfruchtwert macht den Raps in vielen Fruchtfolgen unverzichtbar: Er durchwurzelt nach der Rapsaussaat den Boden tief und lockert als Blattfrucht getreidelastige Fruchtfolgen auf. Damit der Raps auch eine attraktive Kultur bleibt, sollten Sie in Zukunft noch mehr Wert auf die Vorwinterentwicklung legen.

Pflanzenbauberater Dr. Ulrich Lehrke von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat dazu einige Tipps zusammengestellt, wie Sie dem Raps einen möglichst guten Start bieten:

  1. Fruchtfolgen erweitern
  2. Die richtige Sorte Raps wählen
  3. Das Saatbeet auflockern
  4. Frühe Rapsaussaat 
  5. Zeitpunkt der Herbstdüngung prüfen

Rapsaussaat: Fruchtfolgen erweitern

In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass eine dreigliedrige Fruchtfolge oft nicht reicht. In der Folge traten häufiger Kohlhernie und Verticillium auf. Damit der Raps auch künftig noch eine Option bleibt, müssen Sie die Fruchtfolgen weiter lockern.

Um die Fruchtfolgen zu erweitern, eignen sich andere Hackfrüchte wie beispielsweise Mais oder Zuckerrüben.

Kluge Sortenwahl im Raps

Bei der Sortenwahl von Raps sollten Sie Wert auf gesunde Sorten legen, etwa mit Kohlhernie-Resistenz oder Verticillium-Toleranz. Im Raps hat es in den letzten Jahren einen enormen Zuchtfortschritt gegeben: Die Erträge resistenter Sorten haben sich daher deutlich verbessert.

Für eine optimale Herbstentwicklung eignen sich vor allem Hybriden, da sie besonders frohwüchsig sind.

Hier stechen beim Raps folgende Sorten hervor:

  • Ambassador
  • Ludger
  • Albit

Saatbett beim Raps auflockern

Viele Betriebe setzen heute auf pfluglose Bestellung und Mulchsaat im Raps. Das hat arbeitswirtschaftliche Vorteile und hilft gegen Erosion.

Dennoch hat eine tiefe Bodenbearbeitung im Raps unbestrittene Vorteile: Der Feldaufgang ist höher und häufig lässt sich dadurch Dünger einsparen, da Nährstoffe besser freigesetzt werden. Wichtig ist, dass die Bodenlockerung möglichst parallel zur Rapsaussaat stattfindet.

In vielen Standorten zeigten Versuche nur geringe Unterschiede zwischen Pflug und Grubber. Grubber und Mulchsaat schließen sich nicht aus. Falls größere Strohmengen auf dem Feld verblieben sind, sollten Sie die Reste bereits vor der Aussaat von Raps einarbeiten und den Boden parallel zur Aussaat noch einmal lockern.

Frühe Aussaat von Raps

Auch der Saattermin von Raps ist eine wichtige Stellschraube. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass eine zu späte Aussaat von Raps fatal sein kann, wenn die Feuchtigkeit fehlt. Stattdessen sollten Sie bereits ab dem 15. August mit der Rapsaussaat beginnen; vor allem auf hohen und tonigen Standorten. 

Auf Aussaaten ab dem 5. September sollten Sie lieber verzichten.

Setzen Sie beim Raps die Einzelkornsaat ein, können Sie die Saatstärke im Vergleich zur herkömmlichen Drille reduzieren. Hier reichen Aussaatstärken von 20 bis 25 Körnern Raps pro qm, da der Feldaufgang höher ist und so schneller Konkurrenz entsteht.

Raps: Zeitpunkt der Herbstdüngung prüfen

Bereits im Herbst sollten Sie den Raps mit ausreichend Kali und Phosphat versorgen. Grundsätzlich ist auch noch eine Stickstoffdüngung möglich, wenn vor dem 15. September bestellt wird. Dann dürfen Sie maximal 60 kg/ha Gesamt-N ausbringen; Sperrfrist ist der 1. Oktober.

Zu beachten bleibt aber, dass Sie die Herbstdüngung im Frühjahr abziehen müssen. Mineralischer Dünger ist voll abzuziehen, bei organischen Düngern nur der Ammonium-Anteil (NH4). Auch Landwirte in den Roten Gebieten sollten eine Herbstdüngung grundsätzlich prüfen. Häufig lässt sich schon bei ausreichend frühen Saatterminen auf die Stickstoffgabe im Herbst verzichten.

Mit Material von Landwirtschaftskammer Niedersachsen

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