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Ölsaaten

Schädlinge im Raps: 20 Prozent brechen Bestände um

am Samstag, 11.10.2014 - 12:00 (Jetzt kommentieren)

Vor allem der Rapserdfloh macht den jungen Pflanzen diesen Herbst zu schaffen. Wegen des Befalls mit Schädlingen haben 58 Prozent der Landwirte gespritzt und 20 Prozent die Bestände sogar umgebrochen.

Dieses Jahr vermehren sich Rapserdfloh und Kohlfliege auf den Feldern ganz prächtig. In vielen Beständen sind Fraßschäden am Raps durch die Larven der Schädlinge sichtbar. Der Grund: Die Neonicotinoid-Behandung des Saatguts fehlt.
 
Aber nicht nur die fehlende Beizung trägt zur Vermehrung des Rapserdflohs bei. Durch das zeitige Frühjahr mit hohen Temperaturen geht man davon aus, dass eine Eiablage des Rapserdflohes noch relativ spät im Frühjahr stattgefunden hat. Deswegen kann mit einer erhöhten Population gerechnet werden, berichtet die Landwirtschaftskammer Luxemburg.

Umfrage: 58 Prozent spritzen Insektizide, 20 Prozent haben Raps umgebrochen

Unsere Umfrage hat den Eindruck, dass viele Bestände unter einem hohen Schädlingsbefall leiden, bestätigt. So gaben 58 Prozent von Ihnen an, dass sie bereits Insektizide gespritzt hätten. Bei 20 Prozent war die Lage sogar derart desolat, dass der Bestand umgebrochen werden musste. Zehn Prozent der Umfrageteilnehmer haben angegeben, dass auf ihren Feldern die Schadensschwelle von zehn Prozent mittlerweile überschritten worden ist.
 
Lediglich zwölf Prozent blicken zufrieden auf ihre Felder: bei ihnen sind nur geringfügige Schäden zu verzeichnen.
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Von derart hohen Umbruchquoten, wie sie unserer Umfrage ergeben hat, berichten jedoch nicht alle Landwirte. Viele warten auch ab, wie sich die Bestände über den Herbst und Winter entwickeln, um dann gegebenenfalls zu reagieren.

Rapserdfloh: Wann Sie den Raps spritzen sollten

In einigen Rapsbeständen sind bereits zehn Prozent der Blattfläche zerstört. Dann ist eine Pyrethroidspritzung anzuraten. Dies kann im ersten Schritt auch als Randbehandlung ausreichen, da die Käfer vom Feldrand her einwandern. Ab dem 4-Blattstadium ist die Schadschwelle erreicht, wenn in der Gelbschale mehr als 50 Käfer in drei Wochen gefangen werden. Allerdings bestehen beim Rapserdfloh regional bereits Resistenzen gegenüber dieser Wirkstoffgruppe. Zur Bekämpfung der Kleinen Kohlfliege sind keine Wirkstoffe mehr vorhanden.
 
Für die weitere Entwicklung der Rapsbestände ist neben der Ausbreitung der Schädlinge auch der Verlauf des Winters ausschlaggebend. So werden die jungen Pflanzen durch den Minierfraß der Larven des Rapserdflohs und die Zerstörung der Wurzeln durch die Larven der Kleinen Kohlfliege geschwächt und büßen ihre Winterhärte ein. Höhere Auswinterungsschäden könnten die Folge sein.
 
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