Die vergangenen, trockenen Monate haben das Schneckenaufkommen deutlich reduziert. Schnecken können Trockenphasen aber in tieferen Bodenschichten überdauern. Sobald es stärker regnet, bauen sie schnell schädliche Populationen auf.
Die Wetterlage hat sich seit der Rapsaussaat umgestellt, allerdings sind derzeit noch kaum Fraßschäden durch Schnecken oder auch den Erdfloh zu beobachten.
Sie sollten aber unter den jetzt feuchten Bedingungen die Schnecken im aufgelaufenen Winterraps besonders im Blick behalten. Schneckenkorn, das schon vor dem Regen ausgebracht wurde, dürfte jetzt nicht mehr wirksam sein.
Monitoring- und Abstandauflagen beim Einsatz von Schneckenkorn
In Schutzgebieten, beispielsweise in Baden-Württemberg, müssen Sie vor einem Pflanzenschutzeinsatz den Schneckenbesatz mit Schneckenfolie, einem Sack oder Brett kontrollieren und das Überschreiten von Schadschwellen dokumentieren.
Seit einiger Zeit gibt es die Auflage NT 116. Diese sagt aus, dass kein Schneckenkorn auf Nachbarflächen wie Hecken, Waldränder etc. gelangen darf. Ausgenommen hiervon sind landwirtschaftlich genutzte Flächen.
Da Schnecken vor allem an den Rändern auftreten, ist dort eine randscharfe Behandlung bei angrenzenden nichtlandwirtschaftlichen Flächen nur noch von Hand möglich.
Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Metaldehyd
Mögliche Mittel mit dem Wirkstoff Metaldehyd sind:
- 5 kg/ha Metarex Inov oder
- 7 kg/ha Limares Techno oder
- 3 kg/ha Delicia Schnecken-Linsen oder
- 3 kg/ha InnoProtect Schneckenkorn oder
- 6 kg/ha Arinex oder
- 7 kg/ha Axcela und andere.
Schneckenkorn mit Eisen-III-Phosphat
Daneben ist auch der Wirkstoff Eisen-III-Phosphat zur Schneckenbekämpfung verfügbar. Sollte Metaldehyd längerfristig wegfallen, ließe sich mit diesen Mitteln noch eine Schneckenbekämpfung durchführen.
Produkte mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat sind teilweise auch für den ökologischen Landbau zugelassen. Möglich sind:
- 6 kg/ha Ferrex oder
- 7 kg/ha Ironmax Pro oder
- 7 kg/ha Sluxx HP.
Online-Schneckenmonitoring ist gestartet
Das Pflanzenschutzunternehmen Belchim hat zum Saisonstart wieder sein Schneckenmonitoring gestartet. Eine interaktive Karte mit Diagrammen zeigt den aktuellen Schneckendruck, die Witterung und die Entwicklung des Rapses.
Beraterinnen und Berater sowie Landwirtinnen und Landwirte können ihre Monitoringdaten auf www.schneckenmonitoring.de teilen. So lassen sich das Gefährdungspotenzial und der richtige Bekämpfungszeitpunkt leichter bestimmen.
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