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Ölsaaten

Soja: Brasilien baut mehr an und rechnet mit Rekordernte

am Montag, 25.06.2012 - 08:39 (Jetzt kommentieren)

In Brasilien wächst der Anbau von Soja in der kommenden Saison sehr stark. Die meisten Analysten erwarten wegen des kräftigen Flächenwachstums einen neuen Ernterekord.

Damit würde sich die derzeit knappe globale Versorgungslage im nächsten Jahr entspannen. Gleichzeitig würden auch die sehr hohen Preise für Eiweißfutter gedämpft. Bis es soweit ist, werden jedoch noch einige Monate vergehen, denn der brasilianische Soja wird erst im nächsten Jahr im Mai geerntet. Gepflanzt wird der Soja in Brasilien von September bis Oktober.

Flächenwachstum um ein bis zwei Millionen Hektar

Auf Basis von Anbauplanungen in den verschiedenen Bundestaaten erwarten Marktanalysten eine Ausdehnung der Sojafläche von ein bis zwei Millionen Hektar (ha). Die brasilianischen Experten von Agroconsult halten in ihrer letzten Prognose sogar ein Flächenwachstum von 2,3 auf 27,3 Millionen Hektar (Mio. ha) für möglich und übertreffen damit auch ihre vorigen Schätzungen deutlich.
 
Verantwortlich für die Anbauexpansion sind nach Aussage von Agroconsult die hohen Weltmarktpreise und die robuste Exportnachfrage. Das Ergebnis wäre in jedem Fall ein neuer Anbaurekord und würde auch bei durchschnittlichen Erträgen für eine Rekordernte sorgen.

Rekordernte im nächsten Jahr

Derzeit bewegen sich die Ernteschätzungen der Analysten zwischen 77 und mehr als 80 Millionen Tonnen (Mio. t.) und liegen damit weit über den relativ schwachen Ergebnissen des zu Ende gehenden Wirtschaftsjahres (65,5 Mio. t) aber auch über dem bisherigen Rekordwert von 2010/11 (75,5 Mio. t). Damals war die Erntefläche mit 24,2 Mio. ha jedoch rund zwei bis drei Millionen Hektar kleiner.
 
In den letzten zehn Jahren haben sich Anbaufläche und Produktion von Soja in Brasilien verdoppelt und der Export ist noch stärker gewachsen. Das USDA hat in seine Juni-Prognose eine Anbaufläche von 26,5 Mio. ha und eine Produktion von 78 Mio. t unterstellt.
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Bestände kräftig geschrumpft

Exportieren können die Brasilianer nach Einschätzung des USDA im neuen Wirtschaftsjahr 2012/13 rund 34 Mio. t Sojabohnen und 14 Mio. t Sojaschrot. Das wäre sogar etwas weniger als im letzten Jahr. Ursache ist, dass aus der kleineren Ernte 2012 und aus den deutlich geschrumpften Beständen weniger Ware für den Export zur Verfügung steht.
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Im letzten Wirtschaftsjahr sind die Lagerbestände sehr deutlich geschrumpft und limitierten damit auch die Ausfuhrmöglichkeiten bis zur neuen Ernte im Mai 2013. In den letzten Jahren erfolgte der größte Teil der brasilianischen Ausfuhren in der Zeit von Juni bis August - also noch vor der jeweils im Herbst anstehenden US-Ernte. In diesem Jahr begann der Export – wegen der sehr frühen Ernte - sogar noch eher und der Höhepunkt der Exporte dürfte im bereits Juli erreicht sein.
 

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