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Unkrautbekämpfung

Vorteile früher Herbizid-Maßnahmen im Raps

am Freitag, 12.08.2016 - 07:00 (Jetzt kommentieren)

Ein unkrautfreier Start im Herbst ist der Schlüssel für erfolgreichen Rapsanbau. Welche Herbizide Sie am besten wie und gegen was einsetzen lesen Sie hier.

Die Etablierung des Rapsbestandes im Herbst ist der Schlüssel für einen erfolgreichen Rapsanbau. Dazu gehört ein unkrautfreier Start der Kultur. Der Schwerpunkt des Herbizideinsatzes liegt deshalb im Zeitraum vor oder unmittelbar nach dem Auflaufen. Eine zentrale Stütze ist der Wirkstoff Metazachlor.

Für eine breitere Wirkung wird er oft mit anderen Bodenmitteln kombiniert. Einige in den letzten Jahren neu zugelassene, überwiegend blattaktive Nachauflaufpräparate ergänzen diese Frühanwendungen. Das dlz agrarmagazin hat in seiner Ausgabe August 2016 einen Überblick über die Rapsherbizide für den kommenden Herbst gegeben.

Dagegen wirken die Herbizide

  • Klettenlabkraut, Kamille, Vogelmiere, Taubnessel, Ehrenpreisarten und Klatschmohn lassen sich mit den Produkten Butisan Top oder Katamaran Plus im sehr frühen Nachauflauf oder mit Fuego Top unmittelbar nach der Saat gut bekämpfen.
  • Ackerfuchsschwanz und Windhalm werden teilweise erfasst, die Wirkung hängt stark von den Einsatzbedingungen ab. Ausreichend Bodenfeuchte in einem feinkrümeligen Saatbeet sind optimale Voraussetzungen.
  • Es empfiehlt sich Metazachlor-Produkte möglichst kurz nach der Saat einzusetzen. Treten zusätzlich Storchschnabelarten, Besenrauke und in begrenztem Umfang Ackerhellerkraut und Hirtentäschelkraut auf, kann mit Butisan Gold oder dem Butisan Aqua-Pack direkt nach der Saat gearbeitet werden.
  • Auch die Spritzfolge aus Butisan Kombi nach der Saat, gefolgt von Runway im Nachauflauf bis zum 2-Blatt-Stadium ist möglich. Diese Spritzfolge erfasst auch einigermaßen das Ackerstiefmütterchen.
  • Der Butisan Aqua-Pack zeigt Schwächen beim Klettenlabkraut.
  • Tritt Klatschmohn extrem stark in Erscheinung, können vor dem Auflaufen Butisan Gold, etwas reduziert, und 0,5 l/ha Stomp Aqua zugegeben werden.

Herausforderung Kreuzblütler

  • Gegen die Weg- oder Löselrauke, Hirtentäschelkraut und Ackerhellerkraut zeigen die Clomazone-haltigen Präparate die beste Wirkung. Sie müssen unmittelbar nach der Saat innerhalb von 72 Stunden gespritzt werden. Bei der Anwendung müssen die strengen Anwendungsbestimmungen beachtet werden. Das dlz agrarmagazin hat die Auflagen hier zusammengefasst.
  • Mit Colzor Trio, Bengala, Nimbus CS oder Quantum plus Clomazone-Mischungspartner wie Centium 36 CS lassen sich gute und umfassende Ergebnisse gegen Kreuzblütler erzielen.
  • Clomazone-Soloprodukte brauchen immer einen Mischungspartner oder eine nachgelagerte Spritzung mit Effigo oder Runway.
  • Alternativ bietet sich der Splittingeinsatz von Fox an. Zusätzlich zur herkömmlichen Herbizidanwendung nach der Saat wird im 4-Blatt-Stadium mit 0,3 /ha und im 6-Blatt-Stadium mit 0,7 l/ha Fox gespritzt.

Gräserbehandlung

  • Mitte bis Ende September, wenn der Raps im 2- bis 3-Blatt-Stadium ist, muss das Ausfallgetreide beseitigt werden.
  • Einschlägige Rapsgräsermittel erfassen zusätzlich Ackerfuchsschwanz, Windhalm, Trespen und Weidelgras.
  • Um die Gräser sicher zu beseitigen und Herbizidresistenzen entgegenzuwirken, lassen sich in den Wintermonaten Propyzamid-Produkte wie Kerb Flo, Groove oder Cohort mit 1,2 l/ha einsetzen.
  • Propyzamid-Produkte erfassen auch Vogelsternmiere und teilweise Ehrenpreisarten.
  • Alternativ ist auch Milestone mit 1,5 l/ha möglich. Dieses Mittel erfasst noch zusätzlich Klatschmohn, Kornblume, Kamille und eingeschränkt auch das Ackerstiefmütterchen.
     

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