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Schadinsekten

Winterraps: Was jetzt gegen Schädlinge zu tun ist

Rapserdfloh auf Rapsflanze
am Donnerstag, 16.09.2021 - 13:15 (Jetzt kommentieren)

Die warme Witterung der letzten Woche hat Schadinsekten im jungen Raps gefördert. Jetzt gilt es, Gelbschalen aufzustellen, um die Schädlinge im Blick zu behalten. So schützen sie Ihre Rapsbestände.

Das warme Herbstwetter in der vergangenen Woche hat den Befall mit Schadinsekten in den jungen Rapsbeständen begünstigt.

Rapserdflöhe und ihre Larven verursachen einen typischen Lochfraß, der bis zum Totalausfall führen kann. Auch Kohlschotenrüssler fliegen im Herbst ein. Deshalb gilt es jetzt, die jungen Pflanzen zu schützen.

Gelbschalen für den Integrierten Pflanzenschutz

Daher sollten Sie nun Gelbschalen auf ihren Feldern aufstellen und die Bestände regelmäßig auf Schädlinge kontrollieren. Sie sind vor allem in Gegenden mit viel Raps in den Fruchtfolgen und Altraps in der direkten Umgebung gefährdet. 

Resistenzen und wegfallende Wirkstoffe haben die Bekämpfung von Schadinsekten im Raps in den vergangenen Jahren erschwert. Auf prophylaktischen Insektizideinsatz sollten Sie verzichten und Ihre Bestände genau beobachten. 

Mit Schadschwellen gegen Resistenzen

Die Pflanzenschutzberater aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis geben Auskunft über die aktuellen Schadschwellen beim Rapserdfloh und Schwarzen Kohlschotenrüssler.

Der Bekämpfungsrichtwert für erwachsene Rapserdflöhe ist: 

  • 10 Prozent zerstörte Blattfläche bis zum Zwei-Blatt-Stadium oder
  • 50 Käfer in 3 Wochen bis zum Sechs-Blatt-Stadium

Rapserdflohlarven treten im Oktober auf, wenn die Käfer bereits eingeflogen sind. Hier gilt: 

  • 3 Larven pro Pflanze im schwachen Bestand
  • 5 Larven pro Pflanze im starken Bestand

Mit den Gelbschalen lassen sich auch die im Herbst zufliegenden Schwarzen Kohltriebrüssler überwachen. Hier gilt folgende Schadschwelle: 

  • 10 Rüssler in 3 Tagen in der Gelbschale

 

Insektizid nicht zu früh einsetzen

Die Pflanzenschutzberater aus Donaueschingen empfehlen, den Raps auf keinen Fall zu früh zu behandeln, außer im Falle eines vorzeitigen, starken Befalls. Beim Rapserdfloh sei eine spätere Behandlung ab Mitte Oktober effektiver.

"Zu diesem Termin sind alle Käfer zugeflogen und die ersten jungen Larven werden miterfasst", sagt Beraterin Heidi Saddedine. 

Treten beide Schädlinge, Rapserdfloh und Kohltriebrüssler gleichzeitig auf, solle sich der Einsatz des Insektizids am Bekämpfungsrichtwert des Kohltriebrüsslers richten. 

Mit Material von Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis

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