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Rapsschädlinge

Winterraps: Schadinsekten im Blick behalten

Rapserdfloh auf junger Rapspflanze
am Dienstag, 15.09.2020 - 15:40 (Jetzt kommentieren)

Mit dem warmen Herbstwetter kommen die Rapsschädlinge in die Bestände. Das ist jetzt im Winterraps zu tun.

Die Schädlingssituation im Winterraps ist vielerorts noch entspannt. Die warme Witterung fördert aber den Befall mit Insekten. Daher sollten Sie Ihre Flächen nun regelmäßig auf Schädlinge kontrollieren und Gelbschalen aufstellen.

Erdflöhe und ihr auffälliger Sieblochfraß sind bislang selten an den jungen Pflanzen finden. In der Nachbarschaft von Altrapsschlägen und in Gegenden mit viel Raps in den Fruchtfolgen, kann das aber schnell anders aussehen.

Rapsschläge auf Rapserdflöhe kontrollieren

Dennoch rät der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, bei aktuellen Fungizidbehandlungen noch keine Insektizide hinzuzugeben; dafür sei es zu früh. Viele Larven befänden sich noch in den abgelegten Eiern; Insektizide fügen ihnen vor dem Schlüpfen keinen Schaden zu.

Stattdessen sollten Sie warten und die Situation auf den Feldern währenddessen aufmerksam beobachten. Verzichten Sie auf zu frühe und prophylaktische Insektizidgaben sollten Sie aufgrund der angespannten Wirkstoff- und Resistenzsituation.

Mit Schadschwellen gegen Resistenzen

Aktuell sollte nur gegen die Schädlinge eingegriffen werden, wenn sie bereits in größeren Mengen auftreten.  Die hier empfohlenen Schadschwellen für den Rapserdfloh sind:

  • 10% zerstörte Blattfläche im Zweiblattstadium
  • In 3 Wochen 50 Erdflöhe in der Gelbschale im Vier- bis Sechsblattstadium.

Wenn die ersten Larven an den Blattstielen auftauchen, sind es

  • 3 Larven pro Pflanze in schwächeren Beständen
  • 5 Larven pro Pflanze in stärkeren Beständen.

Gibt es in Ihrer Region Probleme mit Kohltriebrüsslern, sollten Sie bei

  • 10 Kohltriebrüsslern innerhalb von 3 Tagen in der Gelbschale

 eingreifen. Er verursacht bei warmen Temperaturen Schäden in den Beständen.

Grüne Brücken entfernen

Treten beide Schädlinge gemeinsam auf, empfiehlt Beraterin Heidi Saddedine vom Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis: „Hier sollte sich ein Insektizid-Einsatz ab dem Einblattstadium am Bekämpfungsrichtwert des Schwarzen Kohltriebrüsslers orientieren, damit mit einer Behandlung beide Schädlinge wirksam bekämpft werden.“

Zur Schädlingsprävention sind außerdem Grüne Brücken auf den benachbarten Altrapsflächen zu vermeiden. Ausfallraps zieht neben Pilzkrankheiten auch Kohlfliegen und Schnecken an. Dagegen hilft flache Bodenbearbeitung.

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