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Rheinland-Pfalz verzeichnet extreme Wildschäden

am Samstag, 06.04.2013 - 10:08 (Jetzt kommentieren)

Seit einigen Jahren nimmt die Schädigung landwirtschaftlicher Flächen durch Wild dramatisch zu. Die unkontrollierte Bestandsentwicklung und der lange Winter haben die Lage jetzt zugespitzt.

Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz stellt aktuell eine dramatische Eskalation der Wildschäden fest. Der Bestand insbesondere bei Schwarzwild entwickelt sich seit Jahren unkontrolliert. Aufgrund des anhaltenden Winters und der damit verbundenen erschwerten Nahrungssuche im Wald, treibt es die Tiere zunehmend in die landwirtschaftlichen Kulturen.
 

Zu viele Wildschweine überleben

Trotz intensiver Bejagung geht die Kammer von einer beständigen Zunahme der Schwarzwildbestände im Land aus. Wildschweine seien anpassungsfähige und überaus kluge Allesfresser, die aufgrund des Fehlens von natürlichen Fressfeinden und günstigen klimatischen Bedingungen sich hier sehr viel stärker vermehren als in Regionen, in denen Wölfe, Luchse oder Bären, aber auch Nahrungsmittelknappheit und Kälte im Winter dazu führen, dass bis zu 70 Prozent des Wildschwein Nachwuchses das erste Jahr nicht überleben. In Deutschland liege die Sterberate der Frischlinge bei nur 25 Prozent. Bei im Schnitt sieben Jungen je Wurf und der Tatsache, dass die weiblichen Tiere (Bachen) bereits nach acht bis zehn Monaten Geschlechtsreife erreichen, komme die starke Zunahme der Bestände nicht überraschend.
 

Landesjagdverordnung erlaubt ganzjährige Jagd

Die Landwirtschaftskammer begrüßt vor diesem Hintergrund die durch die neue Landesjagdverordnung geschaffene Möglichkeit der ganzjährigen Bejagung von Wildschweinen. Nur durch eine konsequente Dezimierung der Bestände könne das ökologische Ungleichgewicht wieder in eine natürliche Balance gebracht und eine weitere Beschädigung der Existenzgrundlage landwirtschaftlicher Betriebe sowie die damit verbundenen Konflikte um Schadensbemessung und Schadensregelung gemindert werden.
 
 
 

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