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Glosse

Schlechte Heupreise? Machen Sie in Ostergras!

Goldenes Ei im Ostergras
am Donnerstag, 01.04.2021 - 12:00 (4 Kommentare)

Sie sind unzufrieden mit dem Preis, den Sie für Ihr Heu bekommen? Dann verpacken Sie es doch nächstes Jahr als Ostergras und werden Sie reich. Glauben Sie nicht? Wir rechnen mal vor ...

Wenn Sie im März 2021 Heu in Rundballen verkauft haben, durften Sie im Schnitt mit 136 Euro je Tonne rechnen. Das ist nicht viel. Für kleinere Gebinde, also Quader oder kleine Hochdruckballen, gab's etwas mehr, aber reich geworden sind Sie damit auch nicht.

Wie wär's, wenn Sie stattdessen künftig noch kleiner stückeln? Wenn Sie es geschickt aufziehen, können Sie sich bald Ihre Eier vergolden lassen. Also die, die Ihnen am Wochenende der Osterhase bringt, damit hier keine Missverständnisse aufkommen.

Ostergrastütchen statt Großgebinde

Sie glauben nicht, dass man mit Heu so richtig reich werden kann? Dann lassen Sie uns doch mal rechnen:

Auf amazon.de kosten 150 g Ostergras (im Jutesäckchen, Stand 31. März) sage und schreibe 8,45 Euro. Für 100 g sind das 5,63 Euro. Seien wir großzügig und rechnen das Jutebeutelchen und die Eintüterei für 63 Cent weg, dann kriegen Sie für 100 g ordinären Wiesenschnitt immer noch 5 Euro. Auf die Tonne bezogen macht das stolze – Trommelwirbel – 50.000 Euro!

Klingt schon anders als 136, oder?

Locker 20.000 für einen Rundballen

Ein Rundballen mit etwa 400 kg Gewicht (das ist noch keiner von den ganz großen Oschis, aber die lassen sich auch ein bisschen schlecht handhaben) brächte also im Ostergrastütchenformat etwa 20.000 Euro ein – ungefähr das 370-Fache vom landwirtschaftlichen Marktpreis. 

Und wenn Sie die Jutebeutel nach Feierabend aus alten Kartoffelsäcken selber schneidern, sparen Sie bestimmt noch ein paar Euro ein, die Sie für Lagerung, Versand und ein „Echt Natur“-Schildchen (natürlich auf Recyclingpapier) brauchen.

Schon heute fürs nächste Ostergeschäft planen

Sie müssen nur beizeiten anfangen. Für dieses Jahr ist es eindeutig schon zu spät fürs vergoldete Ostergeschäft. Und gut 2.600 Säckchen – das ergäbe so ein Rundballen – sind ja auch nicht über Nacht gepackt. Aber die Preise sind seit Jahren ähnlich hoch, also keine Panik.

Beginnen Sie also am besten noch heute mit dem Portionieren fürs nächstjährige Osterfest. Jeden Abend ein paar Tüten Gras. Fast wie bei den alten Hippies. Sie werden sehen, die Zeit bis zur nächsten Karwoche vergeht im Flug. 

Auch Kleintierfutter macht das Konto fett

Aber falls Sie mit der Vermarktung nicht bis dahin warten wollen, gibt's ja auch immer noch die Kleintierbranche. So zwischen 15 und 25 Euro das Kilo zahlen Kaninchen- oder Meerschweinchenhalter bei amazon für Heu. Kommt ein bisschen darauf an, wie gut Sie das Unkraut im Grasschnitt als wertvolle Naturblumen verkauft kriegen.

Damit spült so ein Rundballen von 400 kg immer noch 6.000 bis 10.000 Euro in Ihre Portokasse, also mindestens das Hundertfache vom normalen Marktpreis.

Sagen Sie nicht, das wäre nicht ein Spitzenverkaufstipp …

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