
Mehr lesen
Die diesjährige Rapsaussaat steht kurz bevor. Ergiebige Niederschläge im Juli waren für die Entwicklung der Schnecken erst einmal günstig, sodass für die Rapsaussaat 2015 vorerst von einem erhöhten Gefährdungspotential durch Schnecken auszugehen ist. Grundsätzlich finden Schnecken in jungen Rapsbeständen günstige Bedingungen vor. Sie können ab dem Keimen bis zum 4-Blattstadium des Rapses einen großen Schaden anrichten, eventuell sogar zum Totalausfall führen.
Besonders feuchte und lockere Böden begünstigen die Eiproduktion der Schnecken. Daher sollten direkt nach der Ernte und zur kommenden Aussaat regelmäßige Flächenkontrollen und eine termingerechte Bekämpfung durchgeführt werden, raten die Experten der LWK Niedersachsen.
Auf die Bodenbearbeitung achten
Vorbeugende Maßnahmen können die Lebensgrundlagen der Schnecken deutlich beeinträchtigen. Die Bodenbearbeitung spielt dabei eine entscheidende Rolle:
- Durch eine möglichst sorgfältige Saatbettvorbereitung mit wendender Bodenbearbeitung und abschließendem Walzen kann die Zahl der Hohlräume, die für die Schnecken als Verstecke dienen, reduziert werden.
- Während bzw. nach der Ernte sind eine gute Häckselqualität und eine gleichmäßige Strohverteilung sehr wichtig, um den Schnecken möglichst wenig Unterschlupf- und Eiablagemöglichkeiten zu geben.
- Insbesondere bei einer intensiven Bodenbearbeitung werden erwachsene Schnecken direkt beeinträchtigt. Des Weiteren gelangen Eier und Jungtiere an die Oberfläche und können dort von Vögeln gefressen werden oder bei sonnigem Wetter vertrocknen.
- Um einen Eindruck vom schlagbezogenen Befall vor bzw. unmittelbar nach der Saat zu bekommen und um diesen zu kontrollieren, können Schneckenfolien, Jutesäcke oder Blumentopfuntersetzer sehr hilfreich sein.
- Ein erneutes Abwandern der Schnecken wird durch etwas Schneckenkorn, bevorzugt Metaldehyd, unter den Fallen verhindert. Regelmäßige Kontrollen können früh morgens am sichersten durchgeführt werden.
Schneckenkorn richtig einsetzen
Wenn der Einsatz von Schneckenkorn (Molluskiziden) erforderlich wird, sollte die Ausbringung möglichst umgehend erfolgen. Die größte Gefährdung des Rapses besteht bereits nach der Saat, aber auch junge Pflanzen müssen noch geschützt werden. Auf folgendes muss geachtet werden:
- Die Köder müssen in Reichweite der Schnecken angeboten werden, da sie diese nur in einer Entfernung von wenigen Zentimetern wahrnehmen.
- Da die Lockwirkung der verschiedenen Präparate begrenzt ist, sollte auf eine genügende Anzahl an Ködern/m2 (mind. 30 - 40) und unbedingt auf eine gleichmäßige Verteilung geachtet werden.
- Bei feuchter Witterung sind aufgrund der besseren Haltbarkeit nass gepresste Produkte zu bevorzugen. Die im Nasspressverfahren hergestellten Köder sind deutlich form- und regenstabiler als trockengepresste Köder, die bei Regen dazu neigen, stark aufzuquellen und zu zerfallen. Aufgrund der erhöhten Schneckenaktivität bei feuchten Bedingungen ist dann aber auch grundsätzlich mit einer besseren Wirkung der Molluskizide zu rechnen.
Diese Präparate sind für die Bekämpfung erlaubt
Neben den in der Tabelle genannten Präparaten mit einer deutschen Zulassung gibt es so genannte parallel gehandelte Pflanzenschutzmittel. Diese sind in einem EU-Mitgliedstaat oder im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) zugelassen, stimmen mit einem in Deutschland zugelassenen Pflanzenschutzmittel überein und sind als parallel gehandelte Pflanzenschutzmittel von der Zulassungsbehörde genehmigt. Eine Liste der verkehrsfähigen Parallelimporte ist im Internetangebot des BVL verfügbar.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.