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Forst

So passt der Baum zum Boden

am Freitag, 27.11.2015 - 12:00 (Jetzt kommentieren)

Boden ist nicht gleich Boden. Und deshalb müssen die Baumbestände je nach Standort an die Gegebenheiten angepasst werden. Drei praktische Beispiele zeigen wie es geht.

Standortbeispiel 1: Kiefernbestand

  • Der Bestand: Ein 120-jähriger Kiefernbestand (begründet 1895); die Wuchsleistung beträgt sieben Vorratsfestmeter (VFm) pro Jahr und Hektar; das Holz besitzt gute Bau- und Möbelholzqualität.
  • Der Standort: Ökol. Kennziffer: 42.3.3.1; ein verlehmter Geschiebedecksand über Schmelzwassersand; Wasser- und Nährstoffversorgung sind mäßig.
  • Die Bewirtschaftung: Die kommende Waldgeneration wird mit Kiefernnaturverjüngung begründet, die sich nach der Bodenbearbeitung aus einem lockeren Altholzschirm einstellt. Komplementiert wird der Bestand durch unterbaute Rotbuche und Douglasie zur Wertsteigerung. Alternativ könnten auch die Bestandestypen Roteiche/-buche oder Douglasie/Rotbuche vorgeschlagen werden.

Standortbeispiel 2: Lärchenbestand

  • Der Bestand: 65-jähriger Lärchenbestand (begründet 1950), der Zuwachs liegt bei acht VFm pro Jahr und Hektar, das Holz ist von guter Bau- und Möbelholzqualität.
  • Der Standort: Ökol. Kennziffer: 41.3.3.6; ein verlehmter Geschiebedecksand mit feinsandigem Schmelzwassersand, Lehmknollen und Schluff im Untergrund. Die Wasserversorgung ist frisch und die Nährstoffversorgung ist mäßig bis gut.
  • Die Bewirtschaftung: Die kommende Waldgeneration kann mit Lärchennaturverjüngung in Beimischung von Rotbuche als dienende Baumart begründet werden. Die Rotbuche ist für die Schaft- und Bodenpflege besonders wichtig, da ihre Laubstreu, im Gegensatz zur Nadelstreu (insbesondere Lärchennadeln), für die Bodenlebewesen gut abbaubar ist und so eine gute Umwandlung der Blatt- und Nadelstreu in Humus gewährleistet wird. Alternativ können auch die Bestandestypen Rotbuche mit anderen Nadelholzarten oder auf Freiflächen Trauben-/Stieleiche mit Rotbuche vorgeschlagen werden.
     

Standortbeispiel 3: Traubeneichenbestand

  • Der Bestand: Ein 125 Jahre alter Traubeneichenbestand (begründet 1890); der Zuwachs pro Jahr und Hektar beträgt fünf VFm. Das Holz besitzt Möbelholzqualität und ist als Furnierholz geeignet.
  • Der Standort Ökol. Kennziffer: 41.5.8.5; ein Geschiebelehm mit stark verlehmter Sandüberlagerung und Mergelknollen im Untergrund. Die Wasser- und Nährstoffversorgung sind gut bis sehr gut.
  • Die Bewirtschaftung Für die nächste Waldgeneration können dem Waldbesitzer Trauben- und Stieleiche, Rotbuche, Bergahorn, Linde und Wildkirsche als Hauptbaumarten vorgeschlagen werden und als Nebenbaumarten Tannen, Lärchen und weitere Edellaubbäume.

Standortkartierung: So passt der Baum zum Waldboden

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