Mahlweizen: Steigende Konkurrenzfähigkeit des EU-Weizens
Nach der Korrektur der vergangenen Wochen konnten sich die Notierungen an der Matif wieder deutlich von ihren Tiefständen erholen. Die massiven Kursverluste des Euro gegenüber dem Dollar (Novemberbilanz: Minus 6,5 Prozent) stützte die feste Kursentwicklung und sorgte für eine steigende Konkurrenzfähigkeit europäischen Weizens auf dem Weltmarkt. Jedoch ist bislang nennenswertes Exportgeschäft ausgeblieben. Nach Meinung eines französischen Analystenhauses könnte sich die Winterweizenaussaat in der EU für die Ernte 2011 auf 23,4 Millionen Hektar belaufen, ein Plus von rund 400 Tausend Hektar gegenüber der aus 2009/10. Auf dem physischen Markt kehrt indessen langsam aber sicher die vorweihnachtliche Ruhe ein. Die Umsatztätigkeit hat merklich abgenommen. Neugeschäft kommt zwar zu Stande, jedoch wird vordere Ware inzwischen so gut wie gar nicht mehr besprochen.
Ölsaaten: Nachfrage weiter hoch
Die von uns angekündigte Korrektur bei den Ölsaaten hat den Raps zur Mitte des Novembers schwer getroffen. Die Kursverluste an der Pariser Terminbörse summierten sich in vier Handelstagen auf rund 30 Euro je Tonne bevor der Boden zunächst gefunden wurde. Die Notierungen gingen daraufhin wieder in eine Aufwärtsbewegung über und konnten am letzten Handelstag im November wieder das Niveau vor einsetzen der Korrektur erreichen. Die allgemeine Nachfrage nach Raps mit Zertifikat ist ungebrochen hoch, jedoch kommt aufgrund mangelnder Abgabebereitschaft kaum Neugeschäft zu Stande. Anfang der Woche wurde Ware franko Hamm für Lieferung 1 3 mit 438 Euro je Tonne offeriert.
Braugetreide: Zunehmende Aktivität
Der Braugerstenmarkt verhielt sich im November zuletzt analog zu den benachbarten Agrarmärkten ruhig. Jedoch nahm die Aktivität in dieser Woche merklich zu. Die Versorgungslage in der Branche ist als knapp zu bezeichnen. Die Mälzereien und der Zweithändermarkt sucht händeringend nach Ware. An der Matif waren in den letzten Wochen höhere Umsätze zu beobachten was darauf hindeutet, dass auch im Frühjahr 2011 noch deutliche Versorgungslücken zu schließend sind.
Futtergetreide: Weiter steigende Preise
Der Preis für Futterweizen an der Londoner Terminbörse kletterte auch im November unaufhörlich nach oben. Unterstützt wurde dies durch Meldungen wonach es in Großbritannien zu einer drastischen Reduzierung der Endbestände kommen konnte, sollte der Export im jetzigen Tempo fortschreiten. Auf dem deutschen Markt wurde Futterweizen im November rege nachgefragt. Viel Beachtung fand auch die erste Ausschreibungsrunde der Interventionsgerste. Die BLE gab Gebote im Volumen von 336 Tausend Tonnen nach Brüssel von denen bei 186 Tausend Tonnen zugeschlagen wurde. Triticale und Futterroggen wurde kaum besprochen. Insgesamt verabschiedet sich der Futtergetreidemarkt (mit Ausnahme des Futterweizens) langsam aber sicher in den Winterschlaf. (ks agrar)
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