Andere zu kopieren, bringt keinen langfristigen Erfolg. Vor allem im Ackerbau ist ein individueller Ansatz entscheidend, denn kein Betrieb ist wie der andere. Struktur, Menschen und die Bodenbeschaffenheit sind bedingt veränderbare Parameter, die beim Angehen neuer Projekte berücksichtigt werden sollten. Lösungen von der Stange helfen nur begrenzt.
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SWOT-Analyse hilfreiches Werkzeug für Landwirte
Hinter mir liegen einige Jahre im Agrarmarketing und eine Firmengründung. Gelernt habe ich viel. Besonders bewährt hat sich für mich die sogenannte SWOT-Analyse, ein Instrument zur strategischen Unternehmensentwicklung.
Als Betriebsleiter sind Sie nicht weniger als landwirtschaftliche Unternehmer, die mittels Flächenbewirtschaftung, Energieerzeugung, Forstarbeit etc. Profit erzielen und für das Auskommen von Familie und Mitarbeiter sorgen. Die SWOT-Analyse ist also auch für Sie ein hilfreiches Werkzeug.
Interne und externe Betriebsanalyse für den Hof
Los geht es mit einer internen Analyse und darum, Ihre Stärken herauszuarbeiten (S = Strengths). Welche Vorteile bietet Ihr Standort? Stehen fruchtbare Böden zur Verfügung? Welche Talente vereint das Team?
Wer seine Stärken kennt, kümmert sich nun um die Schwächen (W = Weaknesses). Bringt ihre Lage auch Nachteile mit sich und sind bestimmte Flächen ertragsarm?
Die externe Analyse dreht sich nun um die Chancen (O = Opportunities) Ihres Betriebs und darum, mögliche Entwicklungsfelder zu erkennen. Ohne Risiken (T = Threats) geht es auf neuen Wegen nicht. Gefahren sollten bekannt sein.
Als Landwirt: Stärken ausbauen, Chancen realisieren und Risiken senken
Im letzten Schritt führen Sie die Ergebnisse zusammen und überlegen, wie sich die Stärken ausbauen lassen, um Chancen zu realisieren und Risiken zu senken. Und: Welche Schwächen können Sie ausgleichen, welche nicht? Wo Defizite auf Gefahren treffen, sollten Sie vorsichtig sein und Lücken schließen.
Immer prüfen, was zu Ihnen und zum landwirtschaftlichen Betrieb passt
Bevor Sie also mutige Projekte starten oder Trends aufgreifen, prüfen Sie genau, was zu Ihnen und Ihrem Betrieb passt. Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin Ihr erster Fan, wenn Sie auf der Fläche experimentieren, Humus fördern, alternativen Pflanzenschutz testen, neue Technik ausprobieren, innovativ denken und arbeiten. Ich will nur sichergehen, dass sie Kraft, Muße und Geld möglichst gezielt einsetzen.
Bei schrumpfender Agrarfläche, steigenden Kosten, Wetterkapriolen und Marktdruck können wir es uns nicht leisten, zu lange in die falsche Richtung zu wirtschaften. Gute Entscheidungen zu treffen, ist für landwirtschaftliche Unternehmer jetzt essenzieller denn je.
Dabei will ich Sie ab sofort als neue Ressortleiterin Pflanze + Technik bei agrarheute unterstützen.
Carolin Nuscheler
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