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Dürre

Trockenheit: Das zeigen die aktuellen Dürrekarten

Dürremonitor des Gesamtboden vom 25.6.2019
am Donnerstag, 27.06.2019 - 11:43

Der Norden kämpft nach wie vor mit den Folgen der Trockenheit 2018. Ein Blick in den tieferen Boden lässt nichts Gutes erahnen.

Die nutzbare Feldkapazität am 25. Juni 2019

Die Nordhälfte Deutschlands hat nach wie vor mit der Bürde aus der Trockenheit 2018 zu kämpfen. Das zeigt der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ).

Zwar hat sich die Situation im äußersten Norden durch die Regenfälle etwas entschärft. Das gilt vor allem für Schleswig-Holstein. Die oberste Bodenschicht bis 25 cm Tiefe zeigt hier tagesaktuell wieder einen etwas stärker aufgefüllten Oberboden.

In der Mitte Deutschlands allerdings – vom Niederrhein bis zur Pfalz und in weiten Teilen Brandenburgs, Sachsen-Anhalts, Sachsens und Thüringens – stehen die nFK-Karten des UFZ aktuell auf rot. Das bedeutet: Das pflanzenverfügbare Wasser, die nutzbare Feldkapazität (nFK), liegt hier verbreitet unter 20 Prozent, teilweise sogar bei 0 bis 10 Prozent. Der Oberboden ist dort also komplett ausgetrocknet.

Zur Einordnung dieser aktuellen nFK-Werte gibt das UFZ folgende Interpretationshilfe:

  • Unter 50 % nFK ist Bewässerung nötig, um optimalen Ertrag zu erreichen,
  • Unter 30 %: Die Pflanzen zeigen Trockenstress.

Was die Abweichung vom langjährigen Mittelwert zeigt

Dürremonitor des Oberbodens vom 25.6.2019

Ein noch deutlich dramatischeres Bild zeigt sich beim Blick auf den UFZ-Dürremonitor. Das ist der Vergleich der aktuellen Daten mit dem langjährigen Mittelwert des jeweiligen Monats zwischen 1951 und 2015.

In der Skala ist der moderateste Dürrewert in Gelb eine „ungewöhnliche Trockenheit“: Die aktuelle Bodenfeuchte wäre dann so niedrig wie in 30 Prozent der Fälle zwischen 1951 und 2015. „Außergewöhnliche Dürre“ (dunkelrot) beschreibt den extremsten Wert, der nur in 2 Prozent der langjährigen Werte unterschritten wurde.

Gesamtboden zeigt das ganze Ausmaß

Dürremonitor des Gesamtboden vom 25.6.2019

Im Vergleich zwischen dem Oberboden und dem gesamten durchwurzelbaren Bereich wird hier das ganze Ausmaß der Trockenheit deutlich:

Die oberste Bodenschicht bis 25 cm zeigt in weiten Teilen der Nordhälfte vom Emsland bis nach Brandenburg eine orange gekennzeichnete moderate bis schwere Dürre. Die leichten Regenfälle der letzten Wochen haben die Probleme im Oberboden etwas abgemildert.

Der Gesamtboden bis in 1,80 m Tiefe steht dagegen in fast der gesamten Nordhälfte Deutschlands auf dunkelrot = „außergewöhnliche Dürre“. Die Bodenvorräte sind hier noch aus dem vergangenen Jahr ausgeschöpft.

Mit Material von UFZ