"Strecke hoch Schaden runter": Unter diesen Leitspruch stellten der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Deutsche Jagdschutz Verband (DJV) das gemeinsame "Modellvorhaben Schwarzwildbewirtschaftung in der Agrarlandschaft", das sie am Donnerstag vergangener Woche im Rahmen einer Tagung auf der Agritechnica in Hannover präsentierten. Hierbei geht es um Konzepte, wie Landwirte, Grundeigentümer und Jäger gemeinsam die Schwarzwildbestände eindämmen können, um somit gleichzeitig das Übertragungsrisiko der Schweinepest auf die Nutztierbestände sowie Wildschäden zu reduzieren.
Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von Friedhelm Decker, DBV-Umweltbeauftragter und Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV). RLV-Präsident Decker machte auf der Tagung deutlich, dass die stark überhöhten Wildschweinebestände für die Schweine haltenden Landwirte zu einem essentiellen Problem werden. Ein Überspringen der Wildschweinepest auf die Hausschweinbestände müsse unbedingt verhindert werden. "Daher müssen Landwirte und Jäger kooperativ zusammen arbeiten, gegenseitige Schuldzuweisungen bringen gar nichts", appellierte Decker.
Mit jedem Wildschwein mehr steige auch das Risiko, dass sich die Wildschweinepest ausbreite und in die Nutztierbestände hineingetragen werde das wäre dramatisch für die rheinischen Schweinebauern. Mit dem Projekt, das auf Initiative des Bundeslandwirtschaftsministeriums auf den Weg gebracht wurde, wollen die beiden Verbände bis 2011 praxisnahe Möglichkeiten finden, um Wildschweine in der Agrarlandschaft künftig besser bejagen zu können. Dazu werden auf sechs verschiedenen Betrieben verschiedene Bejagungsstrategien und ackerbauliche Methoden zur Reduzierung des Schwarzwilds erprobt. (pd)
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