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Bodenprobe

Winterzeit: So ziehen Sie die Nmin-Proben

Ziehen einer Bodenprobe
am Donnerstag, 14.01.2021 - 08:03 (Jetzt kommentieren)

Leichter Frost ist die beste Zeit für die Nmin-Beprobung. Worauf Sie bei der Probennahme und dem Versand der Proben ins Labor achten sollten.

Wenn die Vegetation im Winter ruht, beginnt die Zeit für Bodenproben, zum Beispiel in Zwischenfrüchten, Raps oder Wintergetreide. Sinkende Temperaturen, idealerweise leichter Frost, sind die besten Bedingungen, um die anstehenden Nmin-Proben zu ziehen.

Ist die Nmin-Bodenprobe erst für den Ausgang des Winters geplant, sollten bis Vegetationsbeginn und der ersten Stickstoffdüngung noch zwei Wochen verbleiben.

Das brauchen Sie zum Ziehen von Bodenproben

Für die Nmin-Beprobung brauchen Sie dieses Werkzeug:

  • Dreiteiligen Bohrsatz mit den Tiefen 0-30 cm, 30-60 cm und 60-90 cm. Je nach durchwurzelbarer Tiefe nur bis 60 cm.
  • Schlaghammer
  • Eimer (evtl. verschiedene Farben), Kunststoffbeutel
  • Messer, Nutauskratzer bzw. breiter Schraubendreher
  • Kühltasche mit Kühlelementen.

So gehen Sie beim Probennehmen vor

Eine Probe besteht aus 15 bis 20 Einstichen, die gleichmäßig über die Fläche verteilt sein müssen Auf stark heterogenen Schlägen sollten weitere Proben entnommen werden.

  • Boden an der jeweiligen Entnahmestelle festtreten.
  • Bohrstöcke senkrecht bis 30 cm, 60 cm oder bis 90 cm (je nach Bedarf und Termin) mit dreiteiligem Bohrsatz bzw. bis 90 cm evtl. auch mit Pürckhauer Bohrstock schlagen.
  • Auf Böden, die im Unterboden Steine oder Kies enthalten, reicht eine Tiefe bis 30 cm oder 60 cm.
  • Bohrstock unter langsamem Drehen herausziehen.
  • Überstehenden Boden mit einem Messer (oder ähnlichem) längs des Bohrstocks entfernen.
  • Bevor das Bodenmaterial in die Eimer gefüllt wird, sind die oberen 2 bis 3 cm aus dem jeweiligen Bohrkern zu entfernen.
  • Bohrkerne mit Hilfe eines Nutauskratzers oder Schraubendrehers getrennt in die Eimer (0-30 cm, 30-60 cm, 60-90 cm) entleeren.
  • Vor jedem neuen Einschlag vorhandene Bodenreste im und am Bohrstock entfernen.

Beschriften Sie die Kunststoffbeutel idealerweise vorher. Aufs Etikett gehören: Betrieb, Schlagbezeichnung, Tiefe und das Datum der Probennahme.

Nmin-Proben: unbedingt durchgängig kühlen

Beim Probenziehen ist die Anleitung genau zu beachten. Nmin-Proben müssen ganz anders behandelt werden als ‚normale‘ Bodenproben. Das heißt: Schon bei der Probenahme und zu jedem späteren Zeitpunkt dürfen die Proben nicht wärmer als 5 °C werden. Am besten bis zur Abgabe der Probe im Labor tiefgefroren lagern.

Eine kleine Binsenweisheit: Die Stellen mit dem höchsten Ertrag im Schlag lassen bei gleicher Düngung niedrigere Werte erwarten als die Stellen mit geringem Ertrag. Daher kann es sinnvoll sein, mehr als die vorgeschriebene Probenzahl untersuchen zu lassen.

Der richtige Mix: Nicht zu viel Material ziehen

Für die Probenahme benötigen Sie besondere Bohrstöcke, mit denen Sie bis in die gewünschte Tiefe vordringen können. Achten Sie dabei darauf, dass der Probenahmestock einen möglichst kleinen Durchmesser hat. Das reduziert die Bodenmenge und erleichtert die Erstellung einer Mischprobe aus den vielen Einstichen. Für die Untersuchung werden nur rund 500 g Boden benötigt.

Die anerkannten Bodenuntersuchungslabors bieten Probensets für den sicheren und gekühlten Versand an. Das Probenbegleitblatt muss ausgefüllt sein und das Merkblatt gibt Hilfestellung beim Erstellen der Probe.

Für Rheinland-Pfalz finden Sie im Geobox-Viewer im Fachbereich Pflanzenbau Informationen über die durchwurzelbare Tiefe. Hier können Sie nachschauen, ob Sie die Nmin-Proben bis 90 cm oder nur bis 60 cm Tiefe ziehen müssen. Bei einer maximal durchwurzelbaren Tiefe von 70 cm sind Nmin-Proben nur bis 60 cm zu ziehen.

Mit Material von DLR Eifel, ISIP
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