Die Bundestagsfraktion der Grünen forderte vor Kurzem von der Bundesregierung eine Erklärung für die erhöhten Einsatzmengen von Pflanzenschutzwirkstoffen in 2014. In dem Jahr betrug die Menge 46.000 Tonnen reiner Wirkstoffe (BVL-Bericht). "Gehört für die Bundesregierung zu einer nachhaltigen Landwirtschaft auch ein möglichst sparsamer Umgang mit Pestiziden?", lautete die Frage der Grünen.
Die Regierung führte folgende Gründe an
- die Zunahme der pfluglosen Bodenbearbeitung
- das Auftreten von neuen Krankheiten oder Schädlingen (z. B. Kirschessigfliege)
- die Brechung der Resistenz von krankheitsresistenten Sorten (z. B. Gelbrost im Weizen)
- der Ersatz von Wirkstoffen, die in geringen Mengen wirken, durch andere Wirkstoffe, die in höheren Mengen angewandt werden (Verbot von bestimmten Wirkstoffen der Gruppe der Neonicotinoide),
- die Wiedernutzung von Brachen und Umbruch von Grünlandflächen
- Resistenzentwicklungen bei einzelnen Schadorganismen eine Rolle
Risiken durch Aktionsplan senken
In diesem Zusammenhang führte die Regierung in ihrer Antwort den “Nationalen Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP)” an. Er habe das Ziel, Risiken für die Natur, die durch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln bis 2018 um 20 Prozent und bis 2023 um 30 Prozent zu senken. "Dazu soll insbesondere der integrierte Pflanzenschutz mit hoher Priorität für den nicht chemischen Pflanzenschutz gefordert werden.", heißt es in der Antwort.
Weitere Maßnahmen zur Erreichung des Ziels seien:
- Die Förderung des ökologischen Landbaus,
- die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln nach den EU-weit geltenden allgemeinen Grundsätzen des integrierten Pflanzenschutzes.
Aktuell erschienen ist das Pflanzenschutzmittel-Verzeichnis 2016. Es enthält die zugelassenen Mittel geordnet nach Einsatzgebieten und Wirkungsbereichen. Es informiert ausführlich über Auflagen, Anwendungsbestimmungen und Kennzeichnungen sowie über die Anwendung der Mittel.
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