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Zehn Regeln gegen Fungizidresistenzen

am Mittwoch, 20.05.2015 - 09:00 (Jetzt kommentieren)

Viel hilft viel. Beim Fungizideinsatz stimmt das nicht: Es drohen Resistenzen. Was Sie tun können, um Resistenzen zu vermeiden, haben wir für Sie zusammengefasst.

Gelbrost und Septoria haben 2014 in Bayern große Schäden im Weizen angerichtet. Bei rechtzeitigem Fungizideinsatz konnten die Pilzkrankheiten vielerorts erfolgreich eingedämmt werden. Dieses Jahr konnten viele pilzliche Schaderreger, die bereits im feucht-warmen Herbst die Pflanzen infizierten, den Winter gut überdauern.
 
So ist bei Saatterminen bis Anfang Oktober oder bei anfälligen Sorten oftmals ein stärkerer Befall mit Septoria auf den untersten Blättern festzustellen. Um eine Resistenzentwicklung beim Fungizideinsatz zu vermeiden, sollten ein paar Regeln beachtet werden.

1. Die Behandlungshäufigkeit beschränken

Es sollte besser ein oder zwei Mal gezielt gespritzt werden, als mehrmals nur auf Verdacht.

2. Bekämpfungsschwellen beachten

Es empfiehlt sich, die amtlichen Warndienste sowie die Prognosemodelle zu nutzen.

3. Mittel und Aufwandmenge anpassen

Dabei stets Schaderreger, Sortenresistenz und Wetter beachten.

4. Rechtzeitig, infektionsnah behandeln

Die heilende Wirkung der Mittel sollte nicht überfordert werden.

5. Nutzung mehrerer Wirkmechanismen

Es empfiehlt sich, verschiedene Wirkstoffgruppen in Spritzfolgen oder Mischungen einzusetzen.

6. Wirkstoffe wechseln

Gegen Septoria in Spritzfolgen auch die Azol-/Imidazol-Wirkstoffe wechseln und bei hohem Infektionsdruck Kontaktwirkstoffe (z. B. Chlorthalonil) ergänzen.

7. Azole ausreichend hoch dosieren

Hier gilt es, mindestens 70 % der zugelassenen Aufwandmenge einzusetzen.

8. Strobilurine oder Carboxamide nie solo anwenden

Mischen Sie diese stets mit einem nicht kreuzresistenten Partner (z. B. Azole oder Kontaktwirkstoffe)

9. Strobilurine oder Carboxamide je nur einmal einsetzen

Beachten Sie hier: Mehrfachanwendungen erhöhen das Resistenzrisiko.

10. Optimale Spritztechnik bei günstiger Witterung

 Jede Abdrift, mangelnde Verteilung oder Verdunstung der Wirkstoffe erhöht den Selektionsdruck unnötig.
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