Wo Zuckerrüben auf Mulchsaatflächen ausgesät werden, ist ein besonderes Augenmerk auf die Altverunkrautung zu legen. Wenn die Zwischenfrucht nicht vollständig abgefroren ist, wird ein Einsatz mit Glyphosat nötig.
Die Berater des Dienstleistungszentrums ländlicher Raum (DLR) im rheinland-pfälzischen Oppenheim geben Tipps zum Herbizideinsatz.
Zur Gräser- und Ausfallgetreidebekämpfung reichen niedrige Aufwandmengen vollkommen aus. Gegen größere Altunkräuter empfehlen sich die höheren Mittelmengen.
Welcher Aufwand für welches Unkraut?
Es gelten laut DLR-Beratung folgende Anhaltswerte für die Aufwandmengen, bezogen auf 360-er Ware (Roundup Rekord mit 720 g/l: 50 Prozent der Aufwandmenge, Roundup Powerflex mit 480 g/l: 75 Prozent der Aufwandmengen):
- 1,5 bis 2,0 l/ha: Ausfallgetreide, Trespen Ackerfuchsschwanz,
- 3,0 l/ha: Klettenlabkraut, Ausfallraps 5-10 cm, Quecke geringer Befall oder Quecke mit Zusatz von 10 kg/ha schwefelsauerem Ammoniak,
- Maximal zugelassene Aufwandmenge (entspricht mehr als 3 x 360 g = 1.080 g/ha, nach der Saat nur möglich mit Roundup Rekord, Roundup Powerflex): Quecke, Weidelgräser
Wartezeiten einhalten
Bringen Sie Glyphosat auf trockene Pflanzen aus. Bewährt haben sich folgende Wartezeiten bis zur Bodenbearbeitung: bei Billig-Glyphosaten bei Samen-Unkräutern ca. 3 bis 4 Tage, bei ausdauernden Unkräutern ca. 5 bis 7 Tage empfohlen, bei Roundup Rekord/Roundup PowerFlex: Samenunkräuter 6 Stunden, Wurzelunkräuter 2 Tage bei vollem Aufwand und optimalen Bedingungen.
Hier eine kurze Auswahl, welche Herbizide bis 2 Tage vor der Saat bzw. bis 5 Tage nach der Saat mit welcher maximalen Aufwandmenge zugelassen sind:
Mittel (Auswahl) | bis 2 Tage vor der Saat | bis 5 Tage nach der Saat |
---|---|---|
Glyfos TF Classic (360) | 3 l/ha | 3 l/ha |
Glyfos Dakar (680) | 1,6 kg/ha | 1,6 kg/ha |
Roundup Rekord (720) | 2,5 kg/ha | 2,5 kg/ha (bis Ende Samenquellg.) |
Glyfos Supreme (450) | 2,4 l/ha | 2,4 l/ha |
Roundup PowerFlex (480) | 3,75 l/ha | 3,75 l/ha |
Taifun forte (360) | 5,0 l/ha | - |
Keine Abdrift!
Die DLR-Berater empfehlen, sorgsam darauf zu achten, dass die maximal 5 Tage nach der Saat eingehalten werden, dass kein benachbartes Getreide oder Raps durch Abtrift geschädigt wird und dass die Feldraine nicht getroffen werden.
Wesentlicher Vorteil der Behandlung vor der Saat: Die Unkräuter werden besser getroffen, da sie durch die Bodenbearbeitung und Saat teilweise bedeckt werden können.