Der Blattpilz Cercospora profitiert von der derzeit feuchtwarmen Witterung. Der Pflanzenschutzexperte Christian Erbe vom Landwirtschaftsamt Bruchsal in Baden-Württemberg hat in den letzten zwei Wochen eine starke Befallszunahme festgestellt. Hier seine Empfehlungen.
Schadschwellen beachten
Es gilt das Schadschwellenprinzip zu beachten. „Der Befallsschwellenwert liegt seit dem 15. August bei 45 von 100 befallenen Blättern“, erklärt der Berater.
„Nun stellt sich für die Anbauer die Frage, ob eine Nachbehandlung tatsächlich notwendig ist oder nicht.“ Aus dem weiteren Witterungsverlauf ist eine Zunahme der Cercospora zu erwarten.
In zwei Fällen gegen Cercospora nachlegen
Unter zwei Bedingungen empfiehlt Christian Erbe eine Behandlung:
- Ist bisher eine Fungizidbehandlung erfolgt und wurde der Schwellenwert überschritten, ist unabhängig vom Rodetermin ein Fungizideinsatz angeraten.
- Wurden bereits zwei Behandlungen durchgeführt und der Schwellenwert ist überschritten, sollten Rüben, die nach Mitte Oktober gerodet werden, erneut behandelt werden.
In allen anderen Fällen sollten Sie aus ökonomischen Gründen auf eine Behandlung verzichten.
Diese Mittel empfehlen sich
Sofern eine Behandlung ansteht, sollte sie in den frühen Morgenstunden mit ca. 400 l/ha Wasser erfolgen.
Je nach zuvor eingesetztem Mittel können beispielsweise 0,6 l/ha Duett Ultra oder 1 l/ha Rubric im Mix mit 2 kg/ha Tridex (in diesem Jahr per Notfallzulassung für 120 Tage zugelassen) zum Einsatz kommen.
Ausführliche Mittelempfehlungen haben wir hier für Sie zusammengestellt.
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