In drei herbizidtoleranten Rübensorten aus klassischer Züchtung lässt sich das Herbizid von Bayer einsetzen. Das System besteht aus zwei Komponenten: der ALS-toleranten Sorte und dem komplementären Herbizid Conviso One.
Es enthält 50 g Foramsulfuron und 29 g Thiencarbazone pro Liter. Das Mittel kommt aus der Gruppe der ALS-Hemmer (HRAC 2). Die dazugehörigen Rübensorten sind
Weitere konventionelle Rübensorten finden Sie bei HETAIROS, dem digitalen Sortenführer von agrarheute.
Pro Conviso: Was sind die Pluspunkte des Systems?
Die Wirkstoffkombination im zugehörigen Herbizid erfasst ein breites Spektrum an Unkräutern und Ungräsern und lässt sich als Komplettlösung ansehen. Eine Wirkschwäche zeigt sich aber gegen Ehrenpreis.
Insgesamt sind 14 Indikationen als Flächen- oder Bandbehandlung zugelassen, bei denen verschiedene Anwendungsbestimmungen zu berücksichtigen sind, etwa NW 405 oder NW 800. Diese Pluspunkte sprechen dabei für das Conviso-Smart-System:
- Gute Wirkung gegen viele Ungräser und Unkräuter, außer Ehrenpreis,
- Einsatztermin ab Keimblatt- bis 8-Blatt-Stadium der Rüben,
- zwei Behandlungen ab dem 2- bis 4-Blatt-Stadium der Unkräuter,
- keine Hemmungen im Wachstum der drei Smart-Sorten unabhängig vom Entwicklungsstadium der Rüben.
Kontra: Was sind die Nachteile vom System aus toleranter Sorte plus Herbizid?
Diese Nachteile hat das Conviso-Smart-System:
- Der Zuckerertrag der Smart-Sorten ist bis zu zehn Prozent niedriger als bei anderen Sorten,
- die Auswahl an Smart-Sorten mit Toleranzen gegen Blattkrankheiten oder Rhizoctonia ist sehr beschränkt,
- ein Mischen der Smart-Sorten mit anderen Rübensorten ist wegen der Verluste durch das Herbizid Conviso one nicht möglich,
- das Resistenzrisiko steigt
- in der Fruchtfolge ist der Wechsel der Wirkstoffgruppe (HRAC) nötig,
- gesenkte Aufwandmengen sind nicht möglich,
- Abdrift ist unbedingt zu vermeiden, weil es ansonsten Schäden an konventionellen Rüben, Getreide, Raps oder Mais geben kann,
- die Feldspritze ist sofort zu reinigen nach dem Ausbringen von ALS-Hemmern als Standard,
- Schosser aus smart-Rübenbeständen lassen sich in der Nachfolgekultur nicht mit ALS-Hemmern bekämpfen.
Was empfiehlt der Hersteller zum Herbizideinsatz in toleranten Rübensorten?
Der Hersteller empfiehlt eine zweimalige Splittinganwendung von je 0,5 l plus 0,5 l Mero pro Hektar. Der Spritzstart orientiert sich am Entwicklungsstadium von Gänsefuß, der BBCH 12 nicht überschritten haben sollte.
Die zweite Spritzung erfolgt frühestens 10 und spätestens 14 Tage nach der ersten. Weil es sich um ein Herbizid der HRAC-Klasse 2 handelt, ist ein Resistenzmanagement in der gesamten Fruchtfolge sehr dringend nötig. Das System eignet sich nicht für Flächen mit bekannten Resistenzen von Ackerfuchsschwanz gegenüber HRAC 2. Unbedingt zu beachten sind folgende Auflagen:
- genaue Zulassung in der Flächen- und Bandapplikation,
- wichtige Auflagen zu Anwendung und Mischbarkeit,
- entsprechende Details zu Betriebseignung und Risikominimierung.
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