Auch dieser Sommer ist wieder besonders heiß und trocken. In einigen Regionen gab es zwar in den vergangenen Wochen kleinere Niederschläge. Sie sind regional sehr unterschiedlich ausgefallen und insgesamt nicht sehr ergiebig gewesen. Daher sind auf immer mehr Äckern gestresste Zuckerrüben zu sehen. Zu erkennen ist das an den liegenden Blättern der Zuckerrübe.
Immer weniger pflanzenverfügbares Wasser
Eigentlich kommen Zuckerrüben mit ihren tiefen Wurzeln gut an Wasser. Dadurch überstehen sie auch moderate Dürrezeiträume gut. Unter den aktuellen Bedingungen kommen die Rüben aber an ihre Grenzen. Der Trockenstress kann zu großen Ertragseinbußen führen.
Auch wenn die folgende Wasserversorgung im Spätsommer ausreichend sein sollte, sind die Trockenschäden oft nicht mehr zu kompensieren, meldet das Landwirtschaftliche Informationszentrum Zuckerrübe (LIZ). In der nächsten Zeit seien aber ohnehin keine größeren Niederschlagsmengen zu erwarten.
Gleichzeitig ist die nFK (nutzbare Feldkapazität) in vielen Regionen auch schon in der Tiefe von 60 bis 90 cm stark gesunken. Im Schnitt benötige eine Rübe 335 l Wasser, um ein 1 kg Zucker zu erzeugen.
Zuckerpreise machen Rüben beregnungswürdig
Durch die aktuelle Preissituation am Zuckermarkt und die niedrige nFK in den meisten Regionen steigt die Beregnungswürdigkeit der Rüben zurzeit deutlich an. Daher sind Beregnungsgaben laut LIZ im Moment sehr zu empfehlen, sofern es freie Wasserkapazitäten gibt.
Wenn die Rüben liegen (schlafen), zeigt das eine kritische nFK (nutzbare Feldkapazität) zur Beregnung an. Zu beachten ist aber: Sind die Blätter schon zu reduziert, kann es zu einer assimilatverbrauchenden Blattneubildung kommen. Das wirkt sich dann negativ auf die Erträge aus.
Pilzkrankheiten bei Beregnung beachten
Am besten eignen sich die Abend- und frühen Morgenstunden, wenn die Rüben schon liegen und der Boden offen liegt. Sollen die Rüben beregnet werden, ist die Aufnahmefähigkeit des Bodens zu beachten. Gibt es keine Verschlämmungen, lassen sich die Rüben mit 30 bis 30 mm beregnen.
Fall das Wasser nicht versickern kann, empfiehlt das LIZ eine andere Strategie: Erst mit einer geringen Wassermenge anregnen und dann bei einer zweiten Gabe die Wassermenge erhöhen. In Summe sind so 40 bis 50 mm möglich.
Eine Alternative sind kleinere Düsen, um die gleiche Wassermenge pro m² über einen längeren Zeitraum zu strecken. Werden die Rüben beregnet, sollten sie regelmäßig auf Pilzkrankheiten kontrolliert werden.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.