Im vergangenen Jahr hat sich ein Wetterphönomen wiederholt, das seit einigen Jahren immer regelmäßiger auftritt: große Regionale Unterschiede im Niederschlag. Stellenweise fielen große Mengen Regen unweit von Regionen, die von starker Dürre betroffen waren.
Die heterogene Regenverteilung wirkt sich auf die Auswaschung und den Ertrag aus. Beides bewirkt stark variierende Nmin-Werte im Boden.
Welche Faktoren beeinflussen darüber hinaus den Nmin-Wert? Dieser Frage sind die Berater des Landwirtschaftlichen Informationsdienst Zuckerrübe (LIZ) nachgegangen.
So wirken Wirtschaftsdünger und Vorfrucht auf den Nmin-Wert
Eine langjährige organische Düngung hinterlässt deutliche Spuren im Nmin-Wert, er liegt in der Regel höher als auf nicht organisch gedüngten Schlägen.
Darüber hinaus spielt die Vor- und Zwischenfrucht eine zentrale Rolle. War die Vorfrucht von Dürre betroffen, verbleibt gedüngter Stickstoff im Boden. Eine stark wüchsige Zwischenfrucht führt dagegen zu höheren Nmin-Werte.
Nmin selbst beproben?
Ja, empfehlen die LIZ-Experten. Das gilt besonders dann, wenn die offiziellen Referenzwerte hoch ausfallen, die sich aus dem fünfjährigen Mittel berechnen.
Gerade in Sachsen-Anhalt haben die Extremdürrejahre 2018 und 2019 die Durchschnittswerte erhöht. Hat es in Ihrer Region aber ausreichend geregnet, können die selbst ermittelten Nmin-Werte durchaus niedriger ausfallen.
Eigene Nmin-Ergebnisse müssen verwendet werden
Aber Achtung: Den Wert aus der schlagspezifischen Nmin-Beprobung müssen Sie verpflichtend anzuwenden, auch wenn er höher als der Referenzwert ausfällt. Die Analysen müssen von einem akkreditierten Labor (beispielsweise der LUFA oder eurofins) durchgeführt werden.
Bei der Berechnung der anstehenden Rübendüngung hilft das LIZ-Programm NPro – unabhängig davon, ob Sie eigene Werte oder die Referenzwerte verwenden. Der Wert der Düngebedarfsermittlung lässt sich auf diesem Weg direkt mit einem pflanzenbaulich sinnvollen Wert vergleichen.
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