Die Rüben wachsen aktuell zügig und nehmen, wo es geregnet hat, das Wasser dankbar an. Wichtig ist jetzt die Borverfügbarkeit. Eine Bordüngung kann Herz- und Trockenfäule verhindern. Wo noch eine Gabe ansteht, sollten Sie daher bald handeln. Typische Bor-Mangelstandorte sind leichte Böden und überhöhte pH-Werte.
Keine Verlagerung aus alten Blättern
Bei der Düngeplanung ist die Witterung im Blick zu behalten. Wo es - wie im Nordosten - nach wie vor zu trocken ist, leidet die Borverfügbarkeit auch auf besseren Standorten.
Die Rübe benötigt für ihr Wachstum ca. 500 g/ha Bor. Da der Nährstoff nicht von den alten Blättern in die jüngeren verlagert werden kann, ist eine ständige Aufnahme während der Vegetation erforderlich.
Rund zwei Drittel des Bors werden in der Jugendentwicklung der Rüben aufgenommen. Daher muss eine Düngung früh bis Reihenschluss erfolgen.
Es empfiehlt sich eine Bormenge zur Blattdüngung von rund 400 bis 500 g/ha. Wo auch die weiteren Mikronährstoffe weniger verfügbar sind, ist es sinnvoll, die Düngung etwas breiter aufstellen und neben Bor auch Mangan, Magnesium und Schwefel auszubringen.
Nicht zu lange warten
Warten Sie dabei aber nicht auf erste Symptome. Dann ist der Schaden nicht mehr zu reparieren und kann zu erheblichen Ertrags- und Qualitätseinbußen führen.
Bormangel findet sich an der Rübe zuerst an den jüngeren Blättern. Später sind schwarze, verdorrte Herzblätter zu erkennen. Die äußeren Blätter bleiben zunächst noch grün und fallen erst später durch Vergilbung, Marmorierung und Wellung der Blätter auf.
Die Oberseite der Blattstiele reißt auf, verkorkt und verfärbt sich schwarzbraun. Am Rübenkopf sind zuerst blassgraue Flecken erkennbar, die später schwarz werden und sich zur Trockenfäule entwickeln.