Die Zuckerrübenflächen in Österreich sind stark vom Rübenrüsselkäfer befallen. Das Landwirtschaftsministerium hat jetzt erste Notfallmaßnahmen gegen den Schädling beschlossen. Wie der Pressedienst Agra-Europe mitteilte, können Rübenanbauer auf geschädigten Flächen als Alternative mehr als 75 Prozent Mais anbauen oder zusätzliche Blühflächen anlegen.
„Diese Ausnahme gilt nur in den betroffenen Regionen und ausschließlich für den Rübenbauer“, unterstrich Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger. Sie habe die Entscheidung getroffen, um in den betroffenen Regionen den finanziellen Schaden zu minimieren. Damit stünden den Landwirten praktikable Alternativen zur Verfügung.
Schon 10.000 ha sind totgefressen
Laut der Österreichischen Hagelversicherung hat der Rüsselkäfer bereits ein Viertel der gesamten Anbaufläche, also rund 10 000 ha, beschädigt. Die Versicherungen tragen aber nur einen Teil der Kosten. „Viele Landwirte wollen aus pflanzenbaulichen, betriebswirtschaftlichen und organisatorischen Gründen Mais nachbauen. Dies war rechtlich bisher oft nicht erlaubt“, erklärte Köstinger. Mit der Notfallmaßnahme sei das nun möglich.
Maßnahmeplan für Zucker ist in Arbeit
Die Agrarministerin kündigte an, einen Maßnahmenplan für den heimischen Zucker zu erarbeiten. „Wir müssen uns bewusst sein, dass die gesamte Branche vor einer sehr schwierigen Situation steht“, hob die Ressortchefin hervor. „Da geht es um Arbeitsplätze und Familienbetriebe.“
Die Europäische Kommission, der Handel und auch die Industrie seien aufgefordert, Österreichs Zuckerproduzenten bestmöglich zu unterstützen. Deshalb solle es noch im Mai einen Aktionsgipfel geben. Dazu will Köstinger neben den Rübenbauern und Experten der Landwirtschaftskammer auch die Handelsketten, die Industrie und NGO's einladen.
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