Um Verluste beim Zwischenlagern der Zuckerrüben am Feldrand vermeiden, ist einiges zu beachten. Wir haben für Sie die sechs besten Tipps für das Anlegen von Rübenmieten zusammengestellt.
1. Den richtige Mietenplatz für die Zuckerrüben auswählen
Der richtige Mietenplatz ist für eine verlustarme Aufnahme und problemlose Abfuhr der Zuckerrüben wichtig. Wer vorausdenkt, kann die Mieten später auch ohne größere Probleme abdecken. Folgendes gibt es zu beachten:
- spurenfreier Untergrund
- nicht in Senken (Durchnässung von Miete und Untergrund)
- parallel zu befestigtem Weg (an Stichwegen nur bei Wendemöglichkeit, an öffentlichen Straßen nur mit Genehmigung)
- nicht neben dichten Baumreihen
- nicht unter Stromleitungen
- Spuren unmittelbar neben der Miete vermeiden und gegebenenfalls einebnen
Diese Abstände sollten Sie einhalten:
- Abstand zum Weg: 1 bis 2 m bei selbstfahrendem Reinigungslader, 3 Meter bei mechanischer Mietenabdeckung, 5 bis 10 bei Reinigungsband
- Rangierabstand vor Mietenkopf: 12 bis 15 m (einseitig)
- Abstand zum bearbeiteten Feld: Minimum 1 m (3 bis 4 m bei mechanischer Mietenabdeckung)
- Höhenunterschied Feld zu Weg: Maximal 2 m
2. Die passende Mietenform für die Rüben festlegen
Auf folgende Punkte sollten Sie bei der Mietenform achten:
- Mietenbreite
bei Lademaus: Aufnahmebreite - 1 (beispielsweise 10,2 - 1 = 9,20 m)
bei Vliesabdeckung: Vliesbreite - Mietenhöhe - 1,0 - Mietenhöhe
2 bis 3,50 m
flach bei hohen Temperaturen (bis Mitte Oktober), hoch bei Frostgefahr, Rüben nicht hochschieben (Rübenbruch und Verletzungen) - Mietenlänge
Die Mietenlänge passt möglichst zur Vlieslänge
Um Verluste zu vermeiden sollten je Schlag möglichst wenig Mieten angelegt werden. Legen Sie möglichst gleichmäßige und gerade Mieten an. Das führt zu geringeren Frostschäden und erleichtert das Abdecken.
3. Kurze Wege zum Abbunkern der Rüben einhalten
Beim Abbunkern ist voll beladen auf möglichst kurze Wege zum Mietenplatz zu achten. Vor Ort möglichst wenig rangieren. Das schont den Boden.
Weniger Spuren produziert auch, wer die Mieten nicht nur parallel anfährt. Hohe und breite Mieten am besten schräg anfahren und die Fallhöhe der Zuckerrüben möglichst gering halten.
Lagern Sie die Rüben möglichst verletzungsarm, trocken und sauber ein.
4. Rübenverletzungen und Lagerverluste gering halten
Zuckerrüben veratmen Zucker in geringem Umfang um Energie zu gewinnen. Bei optimaler Lagerung beträgt der Zuckerverlust pro Tag im Schnitt 100 Gramm je Tonne Rüben.
Um die Lagerverluste gering zu halten, sind Verletzungen an den Rüben zu vermeiden. Denn auch bei der Wundheilung baut sich nach der Ernte Zucker ab. Je größer die Verletzungsfläche, desto größter der Verlust. Verletzungen verstärken nicht nur die Wundheilung, sondern sind auch Eintrittspforte für Mikroorganismen.
Bei der Ernte auf den Liefertermin achten. Ab einer Temperatursumme von 270 Grad (Tagesmittelwerte über 0 Grad Celsius aufsummiert) entstehen zusätzliche Verluste durch Veratmen.
5. Vlies und Folie als Abdeckmaterialien nutzen
Vor allem bei der Langzeitlagerung von Zuckerrüben unter frostigen Bedingungen lassen sich die Verluste durch eine Mietenabdeckung verringern. Hier eine Übersicht über Vorteile der verschiedenen Materialien:
- Vlies: Guter Luftaustausch, guter Nässeschutz, gutes Handling,
- Folie: Guter Frostschutz bei Wind, besonders guter Nässeschutz,
- Vlies + Folie: Guter Frostschutz, sehr guter Frostschutz bei Wind, sehr guter Nässeschutz,
- Vlies + Jupette: guter Frostschutz, guter Frostschutz bei Wind, guter Nässeschutz, sehr gutes Handling, gutes Handling bei Wind und gutes Abnehmen bei Schnee.
6. Den richtige Termin der Rübenmiete zum Abdecken nicht verpassen
Abdecken macht Arbeit, schützt aber die Zuckerrüben. Erst drei Tage nach der Rodung sollten die Zuckerrüben möglichst abgedeckt sein, damit die Miete zuvor Abtrocknen und Auskühlen kann. Decken Sie niemals direkt nach der Ernte ab.
Wichtig ist das Abdecken vor Frost (ab Minus drei Grad Celsius) und vor größeren Niederschlägen.
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