Die Trockenphase und warmen Temperaturen fördern das Auftreten diverser Schaderreger. „Für diese sind die jungen Rüben ein kleiner Festschmaus“, berichten die Berater vom Landwirtschaftlichen Informationsdienst Zuckerrübe (LIZ).
Die Beizstoffe in der Pillenhüllmasse lösen sich im trockenen Boden nicht, so dass der schützende Beizhof nur unzureichend ausgebildet wird. Die Folge: Die kleinen Rüben sind schutzlos dem Moosknopfkäfer, Erdfloh, Blattlaus und anderen Schädlingen ausgesetzt.
Der Verband der Hessisch-Pfälzischen Zuckerrübenanbauer berichtet von teils dramatischem Schädlingsbefall in Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg. Dabei seien großflächige Fraßschäden festgestellt worden, besonders durch Erdflöhe, Drahtwürmer und Rüsselkäfer. Auch der Druck durch Viren übertragende Blattläuse sei den Rübenanbauern zufolge sehr hoch.
Schäden richtig zuordnen
Verschiedene Schadbilder sind in Rüben bis jetzt erkennbar:
- Lochfraß, stecknadelkopfgroß, vereinzelt bis 20 % der Blattfläche: Dafür ist der Erdfloh verantwortlich.
- Kleine rundliche Fraßstellen am Wurzelhals und am Blattrand: Bei diesem Schadbild findet man häufig den Moosknopfkäfer oder Fingerkäfer.
- Relativ glatt abgeschnittene Keim und Laubblätter: Verursacht von Vögeln wie Lärche und Taube.
- Rauhe, gekräuselt und eingerollte Blätter: Diese Depression sind meist durch Blattläuse hervorgerufen.
Einzelne Flächen zeigen Befall
Was tun gegen oberirdisch auftretende Schädlinge? Die LIZ-Experten empfehlen:
- Kontrollieren Sie ihre Flächen, besonders Randbereiche an Böschungen und Feldrainen.
- Beobachten Sie „Fangpflanzen“. Ölrettich, der nicht ausreichend bekämpft wurde, ist ein beliebter Landeplatz für Läuse.
- Die Schadschwelle für die schwarze Bohnenlaus liegt bei 30 % befallene Pflanzen und für die grüne Pfirsichblattlaus bei 10 %.
Insektizideinsatz planen
Ziehen Sie den Einsatz von Insektiziden gegen oberirdische Schädlinge in Erwägung, sollten Sie auf folgende Punkte achten:
- Indikation und Zulassungssituation,
- setzen sie nützlingsschonende Mittel ein, beispielsweise Pirimor,
- achten Sie auf eine ausreichende Wassermenge (>300 l/ha),
- bei Erdfloh ist eine Behandlung in den Abendstunden sinnvoll,
- halten Sie mindestens drei Tage Abstand zu einer Herbizidmaßnahme!
Bilder und Beschreibungen der Schadursachen finden Sie im LIZ-Programm „Krankheiten und Schäden“.
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