
Ist eine Saat nicht aufgegangen, dann wird das häufig auf Qualitätsmängel beim Saatgut zurückgeführt. Oft tragen jedoch Fehler vor oder bei der Aussaat, wie ungünstige Bodenvorbereitung, zu flaches oder zu tiefes Säen, Austrocknung oder Verschlämmung des Bodens und Schädlingsbefall dazu bei, dass das Zuckerrüben-Saatgut nicht aufläuft. Damit das künftig nicht mehr passiert, folgt hier der Saatbett-Check mit einigen wichtigen Tipps.
1. Ist der Boden abgetrocknet?
Mit der Aussaat sollte erst dann begonnen werden, wenn der Boden ausreichend abgetrocknet ist und nicht mehr schmiert. Das kann sowohl mittels einer Spatenprobe überprüft werden oder auch durch einen Blick auf die Schlepperreifen. Gibt es keine Erdanhaftungen, dann ist der Boden ausreichend trocken, schreibt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (Lwk). "Das Warten lohnt sich. Nicht der frühe Saattermin ist ausschlaggebend für den Ertrag, sondern die optimalen Bedingungen."
2. Passt die Bearbeitungstiefe?
Die Tiefe der Saatbettbearbeitung muss zur anschließenden Saattiefe passen. Die Bisz (Beratung und Information für den Süddeutschen Zuckerrübenanbau) berichtet: "Ist zu tief geeggt, nützt die beste Saattechnik nichts, die Pillen liegen zwangsläufig im Trockenen. Wichtig ist die richtige Grundbodenbearbeitung im Herbst sowie eine flache Saatbettbearbeitung mit möglichst wenig Überfahrten."
3. Stimmt der Feinerdeanteil?
Ist der Feinerdeanteil zu hoch, führt das zu Verschlämmungen, ist er zu gering, dann hat das ein reduziertes Auflaufen der Samen bei Trockenheit zur Folge, weiß der Landwirtschaftliche Informationsdienst Zuckerrübe (Liz). Die Lwk Niedersachen empfiehlt deshalb generell: "Je feiner der Samen, desto feinkrümeliger sollte die Erde vorbereitet werden. Ein ideales Saatbett sollte feinkrümelig, gleichmäßig belüftet und unkrautfrei sein".
4. Passt die Bodenfestigkeit?
Zu lockere Erde verhindert das Aufsteigen von Feuchtigkeit zum Keimling. Zu feste Erde verhindert, dass sich der Keimling darin entwickeln kann.
Werden die Saatgutpillen in lockere Erde abgelegt, erfolgt eine Keimung erst nach ausreichendem Regen. Absolute Prämisse sei deshalb, die Saatgutpillen auf festem Untergrund abzulegen, um den Anschluss an die Kapillarität zu gewährleisten. Der Dnz (Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer) rät: "Eine tiefe Bodenbearbeitung im Herbst oder Frühjahr vor der Aussaat ist notwendig, damit der Boden ausreichend gelockert ist. Eine anschließende Rückverfestigung des Bodens ist allerdings ebenso wichtig". Beim Mulchsaatverfahren werde der Boden pfluglos bearbeitet, so dass das Stroh der Vorfrucht oder Pflanzenreste einer Zwischenfrucht an der Bodenoberfläche bleiben. Dadurch werde der Boden geschont und das Bodenleben, wie z.B. Regenwürmer gefördert.
5. Ist die Bodenoberfläche gleichmäßig?
Die Oberfläche des Bodens sollte gleichmäßig sein, also keine Spuren von Fußabdrücken oder Fahrrillen aufweisen, ebensowenig wie Quellungen oder Schrumpfungen, die durch natürliche Prozesse entstehen. Ungleichmäßige Bodenoberflächen führen zu unterschiedlichen Wachstumsbedingungen und können Wasser- und Winderosion begünstigen.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.