Rübenbauern sahen es mit Sorge, denn der letzte Sommer hat Blattkrankheiten begünstigt. Das belegt der Befallsverlauf des vergangenen Jahres. So traten Mehltau und Rübenrost im Norden vereinzelt auf. Der dominierende Erreger jedoch war in den norddeutschen Anbaugebieten Cercospora beticola.
Besonders, wenn in anfälligen Sorten die erste Anwendung oder die Anschlussbehandlungen zu spät kamen, brachen die Rübenbestände früh zusammen. Auch in Regionen mit sonst moderatem Cercosporabefall trat der Erreger im vergangenen Jahr deutlich stärker auf. Beste Voraussetzungen - für den Pilz! Damit könnte sich die Situation 2022 zuspitzen.
Passende Fungizide für Rübenbauer - schwierige Suche
Und deswegen sollten Landwirte gerüstet sein. Doch Rübenanbauern stehen immer weniger Fungizide gegen Cercospora, Mehltau und Rübenrost zur Verfügung. Während sich Mehltau und Rost aber relativ unkompliziert und effektiv bekämpfen lassen, wird die Befallseindämmung von Cercospora ohne Epoxiconazol deutlich schwieriger. Für das Rübenjahr 2022 sind Sphere und Mercury Pro mit dem Wirkstoff Cyproconazol noch verfügbar. Ab 2023 fallen sie weg, weil auch dieser Wirkstoff EU-weit seine Zulassung verloren hat. Die Aufbrauchfrist beider Produkte endet am 30. November 2022.
In Versuchen zeigt sich, dass die Leistung verbleibender Fungizide eingeschränkt ist. Ohne den Wirkstoff Epoxiconazol ließen sich die Rüben in den meisten Varianten nicht gesund halten. Lediglich Amistar Gold plus Kupfer (UPL Cus) und das noch nicht zugelassene Propulse wirkten ähnlich gut wie die bekannten epoxiconazolhaltigen Produkte.
Das hat Folgen: Weniger Wirkung, weniger Fungizide ... Damit wird der Anbau blattgesunder Sorten immer wichtiger. Welche Sorten und welche Fungizide brauchbar sind, zeigt unsere Übersicht.
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