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Zuckerrüben

Zuckerrüben: Tipps gegen Schädlinge und Krankheiten

am Freitag, 05.06.2015 - 12:28 (Jetzt kommentieren)

Vier Krankheiten und zwei Schädlinge sind Hauptgegner in deutschen Zuckerrübenbeständen. Das weiße Rübenzystenälchen richtet den größten wirtschaftlichen Schaden an. Da hilft die richtige Fruchtfolge weiter.

Schädlinge und Krankheiten breiten sich immer wieder in den deutschen Zuckerrübenbeständen aus. Die richtige Fruchtfolge, eine spätere Aussaat oder eine resistente Sorte helfen, damit die Ertragsausfälle so gering wie möglich bleiben. Die wichtigsten Schädlinge und Krankheiten hat Strube auf seiner Internetseite beschrieben. In einer Bildergalerie sind die Symptome gut zu erkennen.

Cercospora-Blattfleckenkrankheit:

Die Cerospora-Blattfleckenkrankheit ist eine pilzliche Erkrankung. Sie wird durch den Erreger Cercospora beticola Sacc. hervorgerufen. Cercospora b. ist die Rübenkrankheit mit der weltweit größten Verbreitung. Der Pilz überdauert in Blattresten im Boden. Das sklerotienartige Mycel ist bis zu zwei Jahre überlebensfähig und bildet im Frühjahr Konidien, die die Erstinfektion auslösen können. Die Verbreitung der Pilzsporen erfolgt durch Wind und Regentropfen. Die Krankheit tritt entsprechend Ihrer klimatischen Ansprüche regelmäßig im Süden und Südwesten Deutschlands bevorzugt in den Flußniederungen (z.B. Donau, Rhein) auf.
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Mehltaubefall:

Der Echte Mehltau ist eine pilzliche Erkrankung. Er wird durch den Pilz Erysiphe betae hervorgerufen. Der Pilz wird in allen Zuckerrübenanbauregionen weltweit beobachtet. Von besonderer Bedeutung ist er in Gebieten mit trockenem und warmem Klima. Der Befall mit Echtem Mehltau kann ähnlich hohe Ertragsverluste hervorrufen wie der Befall mit Cercospora-Blattflecken. Ein früher Befall im Juli muss entsprechend den Schadschwellen behandelt werden. Bis Ende August sollten die Bestände kontrolliert werden.

Rübenrost:

Der Rübenrost ist eine pilzliche Erkrankung. Er wird durch den Erreger Uromyces betae hervorgerufen. Rübenrost wird bei Zuckerrüben in Deutschland eher selten beobachtet. In der Regel tritt er dann ab dem Frühherbst in Erscheinung. Mitunter kommt es zu einem frühen Befall im Juli. Seine speziellen Witterungsansprüche begrenzen oder fördern sein Auftreten und Ausbreiten stark. Die Krankheit tritt bevorzugt bei kühlerer und feuchter Witterung auf. Deshalb sind Rostflecken im Herbst relativ häufig meist in Mischung mit Mehltau oder Ramularia im Rübenanbau zu finden. Die Schadwirkung ist dann in der Regel zu vernachlässigen. Die Sporen werden durch den Wind verbreitet, aber auch Niederschläge verbreiten die Krankheit im Bestand.

Späte Rübenfäule:

Die späte Rübenfäule ist eine pilzliche Erkrankung. Sie wird durch den Bodenpilz Rhizoctonia solani hervorgerufen. Der Pilz tritt weltweit in allen Rübenböden auf. Die Dauerformen (Sklerotien) sind bis zu 10 Jahre im Boden überlebensfähig. Zu den pflanzenbaulichen Gegenmaßnahmen zählen die Beachtung der Vorfrucht und gegebenenfalls Erweiterung der Fruchtfolge: Mais fördert die Ausbreitung, nach Kartoffeln wird ein geringerer Befall festgestellt. Desweiteren sollte die Bodenstruktur verbessert, Bodenverdichtungen sollten vermieden werden. Der Anbau einer toleranten Sorte sichert den Ertrag.
 

Nematodenbefall:

Das weiße Rübenzystenälchen / Rübennematode (Heterodera schachtii) gehört zu den wirtschaftlich wichtigsten Schädlingen im Zuckerrübenanbau. Gänsefuß- und Kreuzblütengewächse sind die bevorzugten Pflanzen, die der Nematode Heterodera schachtii befällt. Dazu gehören neben der Zuckerrübe u.a. auch Raps sowie einige Kohlarten. Das sollte bei der Gestaltung der Fruchtfolge beachtet werden. Ab einem Wert von 350 bis 500 Eiern und Larven je 100 Gramm Boden sollten nematodentolerante Sorten angebaut werden. Tolerante Sorten verringern jedoch nicht den Verseuchungsgrad, das ist nur mit resistenten Sorten oder nematodenresistenten Zwischenfrüchten möglich. Allerdings ist das Ertragsniveau resistenter Zuckerrübensorten bisher nicht für einen wirtschaftlichen Anbau ausreichend.

Rübenkopfälchen:

Das Rübenkopfälchen Ditylenchus dipsaci (Kühn) bildet innerhalb der zahlreichen Rassen der Stock- oder Stängelälchen eine eigene Rasse. Der Befall der Rüben ist von Jahr zu Jahr stark unterschiedlich, denn die Entwicklung der Älchen hängt in hohem Maße von der Frühjahrswitterung ab.Resistente oder tolerante Zuckerrübensorten speziell für Rübenkopfälchen gibt es zur Zeit noch nicht. Allerdings führt der Landwirtschaftliche Informationsdienst Zuckerrübe (LIZ) jedes Jahr ein Sortenscreening der neuen Zuckerrübensorten unter Ditylenchus-Befall durch. Dabei zeigen einige Sorten immer wieder eine eindeutige Toleranz gegenüber dem Schädling. Gute Erfolge zur Linderung des Befalls erzielt man bereits durch eine Saatzeitverzögerung.

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