Horsch hatte auf seinem Instagram-Kanal ein Video hochgeladen, das einige Fragen aufwirft. Zu sehen ist ein Mähdrescher bei der Getreideernte, der gerade auf einen Überladewagen abtankt. Soweit ist das nichts Besonderes. Ungewöhnlich ist das, was am Heck des Mähdreschers verbaut ist. Hinter der Strohhaube am Mähdrescher ist ein Zusatztank von Horsch verbaut. Der erhöht aber nicht die Korntank-Kapazität des Dreschers, sondern hat eine ganz andere Aufgabe.
Horsch-Zusatztank am Mähdrescher - das ist der Grund
Der Zusatztank am Heck des Mähdreschers stammt von Horsch. Es ist der Hecktank, den Horsch unter dem Produktnamen Partner HT anbietet. Normalerweise hängt der 2.800 l große Tank in der Dreipunktaufnahme am Traktor. Dort hat er die Aufgabe während der Bodenbearbeitung Dünger oder Zwischenfrüchte auszubringen. „Unsere Kunden in Amerika haben ein Tanksystem angefragt, bei dem sie über das Schneidwerk Zwischenfrüchte ausbringen können“, schreibt Horsch auf Instagram und erklärt weiter: „Am Schneidwerk des Mähdreschers können nun Zwischenfrüchte oder eine weitere Komponente bei der Ernte ausgebracht werden“.
Mähdrescher bringt Zwischenfrüchte aus

Der Zusatztank am Mähdrescher bringt während der Ernte bereits Zwischenfrüchte aus. Der Tank Horsch Partner HT fasst 2.800 l, ist in zwei Kammern aufgeteilt und kann auch zwei unterschiedliche Komponenten wie beispielsweise Dünger und Saatgut dosieren. Am Heck des Mähdreschers nutzt er vermutlich beide Tanks für das Zwischenfrucht-Saatgut. Das Saatgut wird anscheinend hinter dem Schneidwerk auf die gesamte Arbeitsbreite ausgerbacht. Wie das Saatgut nach vorne geführt und dort am Schneidwerk verteilt wird, lässt sich am Video nicht erkennen.
Mähdrescher als Sämaschine - ein Verfahren auch für Deutschland?
Der Mähdrescher im Horsch-Video erntet auf us-amerikanischen Flächen und bringt gleichzeitig Zwischenfrüchte aus. Aber ist das Verfahren auch in Deutschland denkbar? Die Idee, mit dem Mähdrescher nach der Ernte die Zwischenfrüchte auszubringen ist nicht neu. In der Praxis spielt sie in Deutschland aber keine große Rolle. Der Vorteil ist, dass die Zwischenfrüchte schnell auflaufen können. Herausforderungen sind die zusätzlichen Arbeitsabläufe während der Ernte, in der bereits viel Hektik herrscht. Es gibt auch pflanzenbauliche Herausfoderungen, wie beispeilsweise durchwachsende Unkräuter und die Auswirkungen von schlecht verrottenden Pflanzen der Zwischenfrucht.
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