Zwischenfrüchte sind wichtige Bestandteile einer ausgewogenen Fruchtfolge und haben einige pflanzenbauliche Vorteile. In der neuen Düngeverordnung kommt ihnen neue Bedeutung zu: In den Roten Gebieten soll der Anbau von Zwischenfrüchten ab 2021 verpflichtend werden, wenn eine Sommerung folgt. Die Zwischenfrucht lässt sich dann aber nicht mehr düngen.
Vier verschiedene Zwischenfruchtmischungen
Was das mit dem Anbau macht, untersucht die Landwirtschaftskammer Niedersachsen in einem Versuch. Sie betrachtet dabei auch den Effekt von Leguminosen und von Bodenbearbeitung. Auf vier verschiedenen Standorten säten die Pflanzenbauexperten jeweils vier Zwischenfruchtmischungen:
- Ölrettich und Senf (gedüngt, ungedüngt, Spätsaat)
- Ölrettich und Wicke
- Erbse, Senf und Alexandrinerklee
- Ackerbohne und Erbse
Durch die regional trockenen Bedingungen musste hierbei ein Kompromiss zwischen Aussaattermin und Wasserverfügbarkeit gefunden werden. Nun zeigen sich in den Versuchen die ersten Ergebnisse.
Dünne Bestände durch ungedeckten Nährstoffbedarf
In diesem Herbst haben sich viele der Zwischenfruchtflächen im Versuch bisher schlecht entwickelt. Insbesondere die Nicht-Leguminosen zeigten Probleme in der Jugendentwicklung.
Das lag nicht nur daran, dass der Regen zunächst ausblieb. Hauptgrund war vor allem der ungedeckte Nährstoffbedarf. Nach dem Weizen, vor der Aussaat der Zwischenfrucht waren die Nmin-Gehalte des Bodens gering. Eine zusätzliche Konkurrenz um den knappen Stickstoff entstand durch die Strohrotte.
Senf und Ölrettich sind deshalb teilweise schon in Notblüte gegangen. Die Landwirtschaftskammer rät aber von vorschnellen Maßnahmen wie dem Abschlegeln der Bestände ab. Trotz der vorzeitigen Blüte sei mit einer schnellen Samenreife nicht zu rechnen. Die Kontrollparzelle, die mit 60 kg N/ha in Form von AHL gedüngt wurde, zeigte sich dagegen deutlich besser entwickelt.
Ausfallgetreide unterdrücken mit Zwischenfrüchten
Die Mischungen mit Leguminosen kamen mit den geringen Nmin-Gehalten dagegen besser zurecht. Nachteil der Leguminosen sind aber häufig phytosanitäre Gründe in der Fruchtfolge. Auch die Eigenschaft, das gesammelte N beim Absterben freizusetzen, kann in einigen Standorten (zum Beispiel Wasserschutzgebiete) zu Problemen führen.
Das Unterdrücken des Ausfallgetreides gelang am effektivsten mit der Ölrettich-Senf-Mischung. In diesem Jahr waren die Bestände allerdings so dünn, dass der Pflug das effektivste Mittel beim Beseitigen von Ausfallgetreide war. Die Jugendentwicklung der Leguminosen ist im Vergleich zu langsam zum Unterdrücken des Ausfallgetreides.
Im vergangenen Herbst hatten Ölrettich und Senf bereits gezeigt, dass ein gut entwickelter Zwischenfruchtbestand bei starken Regenfällen einen wichtigen Beitrag zum Erosionsschutz leisten kann.
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